Der Zuckertest in der Schwangerschaft

Der sogenannte Zuckerbelastungstest wird als oraler Glukosetoleranztest (oGTT) bezeichnet und ist verpflichtend im Mutter-Kind-Pass vorgeschrieben. Das Screening findet üblicherweise im Rahmen der dritten Mutter-Kind-Pass-Untersuchung zwischen der 24. und 25. Schwangerschaftswoche statt. Sollte es bereits davor Anzeichen für eine Schwangerschaftsdiabetes geben, kann dein*e Ärzt*in den Zuckerbelastungstest auch schon früher anordnen. In diesem Artikel erfährst du, wie der Zuckertest durchgeführt wird, wie du dich am besten auf den Test vorbereitest und warum man Schwangerschaftsdiabetes unbedingt ernst nehmen sollte.

Früherkennung von Schwangerschaftsdiabetes

Der Glukosetoleranztest, oft auch als Zuckerbelastungstest bezeichnet, ist eine wichtige Untersuchung während der Schwangerschaft, um festzustellen, ob du an einer vorübergehenden Diabetesform (auch als Gestationsdiabetes bekannt) leidest. Gestationsdiabetes ist eine Glukoseintoleranz, die erstmalig während der Schwangerschaft auftritt und verschiedene Gesundheitsrisiken für Mutter und Kind mit sich bringt. Die Untersuchung ist im Mutter-Kind-Pass verankert und muss von Schwangeren absolviert werden. Dein*e Ärzt*in wird dich vermutlich schon zu Beginn der Schwangerschaft aufklären, wenn er/sie mit dir alle Untersuchungen bespricht, die im Laufe der nächsten Monate anstehen.

Schwangerschaftsdiabetes tritt typischerweise in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft auf und kann, wenn sie unerkannt oder unkontrolliert bleibt, zu verschiedenen Komplikationen führen, darunter Präeklampsie, Geburtskomplikationen und die Entwicklung von Typ-2-Diabetes bei Mutter und Kind später im Leben. Der Glukosetoleranztest ist entscheidend, um diese Risiken zu minimieren, indem er frühzeitig Probleme beim Zuckerstoffwechsel abbildet.

Zuckerbelastungstest im Mutter-Kind-Pass

Er ist Teil des Mutter-Kind-Pass-Untersuchungsprogrammes und als Routine-Screening angelegt, um Schwangerschaftsdiabetes rechtzeitig erkennen zu können. Je früher diese in der Schwangerschaft diagnostiziert wird, desto besser kann die Krankheit behandelt werden.

Wichtig: Die Durchführung des Zuckertests in der Schwangerschaft ist in Österreich Pflicht. Der Test ist ein wichtiger Baustein in der Früherkennung von Schwangerschaftsdiabetes. Genauso wie die HIV-Untersuchung ist der Glukosetoleranztest verpflichtend, wenn du das Kinderbetreuungsgeld in voller Höhe beziehen möchtest.

Wann macht man den Zuckertest in der Schwangerschaft?

Der Blutzuckerspiegel wird zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche im Labor mittels Blutzuckermessung (sowohl nüchtern als auch nach Einnahme einer Zuckerlösung) analysiert. Üblicherweise wird der Test bei der dritten Mutter-Kind-Pass-Untersuchung durchgeführt. Du bekommst eine Zuweisung für ein Labor in deiner Nähe.

Tipp: Achte darauf, rechtzeitig einen Termin zu vereinbaren. Das kann bedeuten, dass du dich jedenfalls schon vor der 24. Schwangerschaftswoche um den Testtermin kümmern solltest, je nach Auslastung der ansässigen Labore. Es gibt vereinzelt Ärzt*innen, die den Test auch in ihrer Praxis durchführen.

Wie läuft ein Zuckerbelastungstest ab?

Der Zuckerbelastungstest ist ein oraler Test. Es ist empfehlenswert, dich bis spätestens 9 Uhr im Labor einzufinden, da der Test in mehreren Schritten erfolgt.  Insgesamt wird dein Blutzucker drei Mal gemessen. Einmal im nüchternen Zustand und zwei Mal nach Einnahme einer Zuckerlösung.

Ablauf des Zuckerbelastungstests:

  1. Dein Blutzucker wird im nüchternen Zustand gemessen, dir wird eine Blutprobe entnommen.
  2. In maximal fünf Minuten musst du eine Zuckerlösung (in dieser Lösung sind 75 g Gramm Zucker (Glukose) enthalten) trinken.
  3. Anschließend hast du eine Stunde Pause. In dieser Zeit darfst du nicht essen, trinken oder rauchen. Du bleibst im Labor, sitzt im Wartebereich oder einem speziellen Raum und ruhst dich aus.
  4. Nach einer Stunde erfolgt die nächste Blutzuckermessung.
  5. Dann hast du wieder eine Stunde Zeit, um dich auszuruhen. Es gilt wieder: nicht essen, nicht trinken, nicht rauchen.
  6. Abschließend erfolgt noch eine Messung deiner Blutzuckerwerte.

Die Ergebnisse des Glukosetoleranztests werden anhand spezifischer Blutzuckerwerte vor und nach der Einnahme der Glukoselösung bewertet. Normalerweise gibt es klare Grenzwerte, die bestimmen, ob eine Gestationsdiabetes vorliegt:

  • Nüchternblutzuckerwert: 92 mg/dl oder mehr.
  • Blutzuckerwert nach 1 Stunde: 180 mg/dl oder mehr.
  • Blutzuckerwert nach 2 Stunden: 153 mg/dl oder mehr.

Was muss ich vor einem Zuckerbelastungstest beachten?

Damit die Ergebnisse des Glukosetoleranztests nicht verfälscht werden, musst du zuvor einiges beachten. Wenn du Medikamente einnimmst, unter einer chronischen Erkrankung oder unter Schwangerschaftsübelkeit mit Erbrechen leidest, solltest du unbedingt zuvor mit dem Labor oder deiner*m Ärzt*in sprechen. Liegt eine akute Erkrankung wie beispielsweise Erkältung, Magen-Darm-Erkrankungen oder ein Infekt vor, solltest du den Test verschieben.

Was du vor dem Zuckerbelastungstest essen darfst: Drei Tage vor dem Zuckertest musst du dich ganz normal ernähren, so wie du es sonst auch tust. Du sollst deine Ess- und Trinkgewohnheiten nicht verändern oder einschränken. Achte darauf, dass ausreichend Kohlenhydrate in hochwertiger Form auf deinem Speiseplan landen. Das unterstützt die realistische Abbildung deines Blutzuckerstoffwechsels! Zum Test an sich erscheinst du dann jedoch nüchtern. Das bedeutet, dass du 8 Stunden davor nichts mehr essen oder trinken darfst. Wasser kannst du jedoch zu dir nehmen.

Ein guter Start für Mutter & Kind

OMNI-BIOTIC® PANDA wurde für einen guten Start von Mutter und Kind entwickelt. Für die Entwicklung deines neugeborenen Kindes ist ein funktionierender Darm wichtig. Er ist nicht nur Ort von Nährstoffeinnahme und Verdauung, sondern auch Sitz von 80 % unserer Immunzellen.

Schon ab der 8. Schwangerschaftswoche bis zum ersten Lebensjahr wird OMNI-BIOTIC® PANDA empfohlen. Es enthält vier wissenschaftlich geprüfte Bakterienstämme, die natürlich im menschlichen Darm vorkommen.

Jetzt mehr erfahren

Advertorial

Schwangerschaftsdiabetes

Schwangerschaftsdiabetes, medizinisch als Gestationsdiabetes bekannt, tritt auf, wenn der Körper während der Schwangerschaft nicht ausreichend Insulin produziert oder verwertet. Insulin ist ein Hormon, das hilft, den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Die hormonellen Veränderungen in der Schwangerschaft können dazu führen, dass der Körper weniger empfindlich auf Insulin reagiert, das bezeichnet man auch als Insulinresistenz. Als Folge kann der Blutzuckerspiegel ansteigen, das wiederum führt zur Gestationsdiabetes.

Die Erkrankung tritt häufig zum ersten Mal in der Schwangerschaft auf. Sobald das Baby das Licht der Welt erblickt, bessern sich die Beschwerden, die Diabetes verschwindet üblicherweise wieder. Man geht davon aus, dass etwa 5% aller Schwangeren betroffen sind. Das Riskante an dieser Form der Erkrankung: Sie ist zunächst nicht klar erkennbar, die Beschwerden (Müdigkeit, starker Durst) nehmen erst ab Mitte oder gegen Ende der Schwangerschaft zu. Daher ist eine Früherkennung besonders wichtig.

Risiken einer unerkannten Gestationsdiabetes:

  1. Erhöhtes Geburtsrisiko: Größere Babys, Schwierigkeiten bei der Geburt, höhere Wahrscheinlichkeit für einen Kaiserschnitt.
  2. Gesundheitliche Probleme beim Kind: Höheres Risiko für Übergewicht, erhöhtes Risiko für Neugeborenengelbsucht und Typ-2-Diabetes im späteren Lebensalter.
  3. Komplikationen bei der Mutter: Erhöhtes Risiko für Typ-2-Diabetes, kardiovaskuläre Erkrankungen, Harnwegsinfekte, Präeklampsie, Infektionen mit Scheidenpilz.

Symptome einer Schwangerschaftsdiabetes

Wie bereits erwähnt verläuft eine Gestationsdiabetes zunächst oft unbemerkt. Wenn sich dennoch Symptome zeigen, sind es häufiges Wasserlassen, erhöhter Durst und anhaltende Müdigkeit/Erschöpfung. Weitere Hinweise können sein:

  • Eine rasche Gewichtszunahme beim ungeborenen Baby und generell ein ungewöhnlich rasches Wachstum.
  • Erhöhte Fruchtwassermenge
  • Häufige Harnwegsinfektionen oder Scheidenpilzerkrankungen der werdenden Mutter
  • Hoher Blutdruck
  • Erhöhter Zuckergehalt im Urin (der sich beispielsweise bei den Routine-Urintests in der gynäkologischen Praxis zeigt)

Was bedeutet die Diagnose für mich und mein Baby?

Solltest du unter Schwangerschaftsdiabetes leiden, bedeutet das für dich üblicherweise eine Umstellung deiner Ernährungs- und Lebensgewohnheiten. Das Ziel sollte es sein, deinen Blutzuckerspiegel im Gleichgewicht zu halten und dadurch Komplikationen im weiteren Verlauf der Schwangerschaft zu verhindern. Von einer*m Fachärzt*in wirst du lernen, wie du deinen Blutzuckerspiegel konstant halten und die Werte selbst regelmäßig kontrollieren kannst. Wichtige Bausteine sind dabei:

  1. Ausgewogene Mahlzeiten mit einem guten Gleichgewicht von Proteinen, Fetten und hochkomplexen Kohlenhydraten, die den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen lassen.
  2. Vermeiden von Zucker
  3. Regelmäßige Mahlzeiten: Die regelmäßig Aufnahme von Nahrung über den Tag verteilt, hilft dabei, Spitzenwerte beim Blutzucker zu vermeiden.
  4. Regelmäßige Bewegung in den Alltag integrieren. Wenn du dir nicht sicher bist, welchen Sport du in der Schwangerschaft ausüben sollst/darfst, sprich mit deiner*m Ärzt*in oder deiner Hebamme.
  5. Kontrolle der Blutzuckerwerte zu Hause und/oder bei deiner*m Ärzt*in.

Sollten diese Maßnahmen nicht ausreichen, ist es auch in der Schwangerschaft möglich, Insulin oder andere Medikamente einzunehmen.

Tipp zur Blutzuckermessung: Üblicherweise wird der Blutzucker nüchtern in der Früh und dann eine Stunde nach Beginn einer Mahlzeit gemessen. Da die Grenzwerte von Frau zu Frau verschieden sind, werden sie mit deiner*m Ärztin individuell vereinbart. Du weißt dann schon vor den Messungen genau, auf welche Grenzwerte du achten musst.

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Bitte addieren Sie 5 und 9.

Mehr erfahren:

Säuglingsanfangsnahrung und Folgemilch: Hygiene, Auststattung & Co.

Auch wenn Stillen in den ersten sechs Monaten empfohlen wird, so gibt es Gründe, warum Mamas nicht stillen können oder sich dazu entschließen, nicht zu stillen. Manchmal sind Babys auch einfach zu schwach, um an der Brust zu trinken. In solchen Fällen bekommt das Kind einen künstlich hergestellten Milchersatz, sogenannte Säuglingsanfangsnahrung. In diesem Artikel erfährst du, welche unterschiedlichen Milchersatzprodukte es gibt, ob Folgemilch tatsächlich notwendig ist und welches Zubehör du benötigst, wenn du dein Baby mit Anfangsnahrung aus dem Fläschchen fütterst.

Weiterlesen

Wie bekomme ich meinen starken Milchspendereflex in den Griff?

Wir haben es bereits erwähnt: ein starker Milchspendereflex geht oft mit einer Überproduktion an Muttermilch Hand in Hand. Einen Teil des Problems kannst du also lösen, indem du versuchst, die Milchmenge zu reduzieren. Die anderen Maßnahmen, die Erleichterung schaffen, betreffen in erster Linie die Technik beim Stillen und die Stillposition.

Weiterlesen

Fünf Elemente Ernährung: Beikost nach TCM für dein Baby

Neben der klassischen Beikost gibt es auch die Möglichkeit, einen anderen Weg zu gehen und die ersten Mahlzeiten für dein Baby nach der Fünf-Elemente-Ernährungslehre zuzubereiten. Die Kernelemente der fernöstlichen Lehre sind das Kochen und Dünsten der Lebensmittel. Dem Verdauungssystem deines Babys kommt das sehr entgegen, da es laut TCM bis zum sechsten Lebensjahr dauert, bis die Verdauung komplett ausgereift ist. Wir erklären dir in diesem Artikel die TCM-Ernährungsbasics ganz allgemein und wie du sie in der Beikostphase anwenden kannst.

Weiterlesen

Untersuchungen im ersten Lebensjahr

Der Mutter-Kind-Pass beinhaltet nicht nur vorgeschriebene Untersuchungen während der Schwangerschaft, sondern auch eine Reihe von Untersuchungen bis zum 5. Lebensjahr des Kindes. Im ersten Lebensjahr wird  der Nachwuchs besonders genau unter die Lupe genommen. Bei regelmäßigen Terminen werden Entwicklungsstand, Gewicht, Körper und weitere Parameter wie beispielsweise Hör- und Sehvermögen überprüft. Es gilt, den allgemeinen Gesundheitszustand des Kindes zu beurteilen und zu gewährleisten, dass es sich optimal entwickelt.

Weiterlesen

Melde dich zum Schwanger.at Newsletter an – dich erwarten spannende Artikel, Produkttests und Gewinnspiele!

Was ist die Summe aus 2 und 7?