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Weltstillwoche 2018: Muttermilch im Fokus
Einmal im Jahr findet die so genannte Weltstillwoche statt. Es handelt sich hierbei um eine weltweite Aktion der World Alliance for Breastfeeding Action (WABA), die das Stillen stärker in den Mittelpunkt rücken möchte. In Österreich wird die Weltstillwoche immer in der 40. Kalenderwoche veranstaltet, in Anlehnung an die durchschnittliche Dauer einer Schwangerschaft.
Stillen – Basis für das Leben
In der Woche vom 01. bis zum 07.Oktober 2018 dreht sich alles um das Motto „Stillen – Basis für das Leben“ (Foundation of Life). Sowohl WABA, WHO und UNICEF als auch nationale Stillverbände wie der Verband der Still- und Laktationsberaterinnen Österreichs (VSLÖ) betonen die positiven Effekte des Stillens auf die Gesundheit. Muttermilch ist optimal auf die Bedürfnisse des Babys abgestimmt, dafür hat die Natur gesorgt. Sie ist immer verfügbar und kostenlos. In Studien wurde gezeigt, dass das ausschließliche Stillen in den ersten sechs Lebensmonaten einen präventiven Effekt auf Unterernährung, Übergewicht und mögliche Allergien hat. Außerdem fördert Muttermilch die kindliche Entwicklung allgemein und die Reifung des Gehirns im Speziellen. Neben Kohlehydraten, Lipiden, Proteinen, Mineralstoffen, Hormonen und wichtigen Vitaminen enthält Muttermilch Immunglobuline. Das sind Antikörper, die von der Mutter an das Baby weitergegeben werden, und dabei helfen, das noch nicht ausgereifte kindliche Immunsystem zu bewahren. Infekte können verhindert oder im Verlauf gemildert werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt daher auch Muttermilch als ideales Nahrungsmittel für Neugeborene und Babys im ersten Lebenshalbjahr. Darüberhinaus soll je nach Bedürfnis von Mutter und Kind weitergestillt werden, auch begleitend zur Beikosteinführung.
Im Rahmen der Stillförderung setzt man auf Aufklärung, die Schaffung eines gesellschaftlichen Bewusstseins und individuelle Beratung. Die wenigsten Frauen wissen, dass es in Österreich sowohl ehrenamtliche als auch Stillberaterinnen mit medizinischen Grundberufen (IBCLC) gibt, die stillende Mütter betreuen. Sie bieten Sprechstunden oder aufsuchende Dienste an, helfen bei konkreten Stillproblemen, vernetzen sich mit Hebamme und Kinderarzt/Kinderärztin und kontrollieren die Gewichtszunahme des Babys. Üblicherweise beobachten sie auch mindestens einen Stillvorgang, um anschließend beurteilen zu können, wie das Kind ansaugt, wie es die Brustwarze umfasst und ob der ausreichende Milchfluss gegeben ist.
Europäischer Stillkongress 2018
Die österreichische Weltstillwoche übernimmt das Motto der internationalen Bewegung – lanciert werden im Zuge der Aktionswoche sowohl eine groß angelegte wissenschaftliche Studie als auch der Europäische Stillkongress 2018. Letzerer wird von dem österreichischen Verband der Still- und LaktationsberaterInnen IBCLC (VSLÖ) und dem Europäischen Institut für Stillen und Laktation (EISL) in Kooperation mit dem Studiengang der Hebammen organisiert und findet von 08. – 10. November 2018 am FH Campus Wien statt. Zahlreiche nationale und internationale Vortragende werden zu den Themen Stillen und Bindungsförderung sprechen. Auch ein Rahmenprogramm ist vorgesehen. Die ebenso erwähnte Studie zur Säuglings- und Kinderernährung in Österreich wird von der Medizinischen Universität Wien in Kooperation mit der AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH) und dem Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz durchgeführt. Der Studienstart ist für Februar 2019 angesetzt. Anlässlich der Weltstillwoche 2018 stellt der VSLÖ außerdem eine Stillscheibe zur Verfügung, die beim Verein kostenfrei erhältlich ist. Das österreichische Hebammengremium hat im Zuge dessen eine Wiegekarte erstellt, die man Schwangeren bereits beim Mutter-Kind-Pass-Hebammengespräch übergeben kann.
Die Weltstillwoche weltweit
Die Weltstillwoche gibt es seit 1991, sie wurde von der World Alliance for Breastfeeding Action (WABA), der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Kinderrechtsorganisation UNICEF ins Leben gerufen. Die Ziele der Weltstillwoche 2018 lauten:
- Über den Zusammenhang zwischen gesunder Ernährung, Lebensmittelsicherheit, Armutsprävention und Stillen zu informieren
- Stillen als „Basis des Lebens“ zu verankern
- Sich sowohl auf individueller als auch auf organisatorischer Ebene zu vernetzen
- Anlässlich der Weltstillwoche mehr Bewusstsein für Stillen und gesunde Ernährung zu schaffen
Mehr Informationen zur Weltstillwoche findest du unter www.worldbreastfeedingweek.org.
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