Laut der großen Trageumfrage 2020 wird das Tragen bei Eltern immer beliebter. Und auch Hebammen empfehlen, Babys im wahrsten Sinne des Wortes durch ihre ersten Lebensmonate zu tragen. Ob Tragetuch, MeiTai oder Fullbuckle bleibt dabei ganz den Eltern überlassen. Wer sich dafür entscheidet, sein Baby zu tragen, der fördert nicht nur die Bindung zwischen Eltern und Kind, sondern hat im Alltag auch die Hände frei um gewisse Routinen beispielsweise im Haushalt unkompliziert erledigen zu können. Doch gerade als TrageanfängerIn scheint das Thema gar nicht so einfach: Welche Tragehilfen gibt es, wie lege ich sie an? Wie trage ich im Sommer, wie im Winter? Wie kann ich als Vater tragen? All das und mehr erfährst du in diesem Bereich!
In den 70-Jahren prägte der Biologe Hassenstein zum ersten Mal den Begriff „Tragling“. Er wollte damit ausdrücken, dass Babys und Kinder von Natur aus davon profitieren, getragen zu werden. In den neun Monaten der Schwangerschaft lernen sie die schaukelnden und sanften Bewegungen, die Mamas Körper verursacht, bereits kennen. Und auch nach der Geburt haben sie ein starkes Bedürfnis, gehalten und getragen zu werden. Dadurch intensiviert sich die Eltern-Kind-Bindung, außerdem tankt der Nachwuchs Sicherheit und Geborgenheit. Das ändert sich auch nicht, wenn der Nachwuchs älter wird. Auch Kleinkinder lieben es, getragen zu werden. Darüber hinaus erweisen sich Tragehilfen für ältere Kinder als praktische Helferlein im Familienalltag. Worauf du beim Tragen von Kleinkindern achten musst und welche Tragen dafür geeignet sind, wir haben alle Infos für dich.
Wir wissen mittlerweile, dass das Tragen deines Babys einen positiven Effekt auf vielen Ebenen hat. Es ist praktisch im Alltag, bindungsfördernd, vermittelt Geborgenheit, Schutz und hilft dabei, dein Baby zu beruhigen. Wie du trägst, hängt von deinen Vorstellungen und auch von den Bedürfnissen deines Traglings ab. Ob Tragehilfe, Tragetuch oder Mischung aus Tuch und Babytrage – bei uns bekommst du einen Überblick über das vielfältige Angebot und hoffentlich ein erstes Gefühl dafür, welche Tragevariante zu euch passen könnte.
Ob bunte Tragetücher oder gemusterte Tragehilfen mit Schnallen – sie begegnen uns beim Stadtspaziergang, am Spielplatz oder beim Einkaufen. Meistens tragen die Mamas immer öfter sieht man aber auch Papas, die ihre Sprösslinge gemütlich am Körper tragen und dabei die Hände frei haben für Erledigungen oder die Geschwisterkinder. Getragen wird weltweit und das schon seit Jahrzehnten. In anderen Kulturen ist es eine gelebte Tradition, Babys und kleine Kinder in einem Tuch zu tragen und sie überallhin mitzunehmen, z. B. zur Arbeit am Feld. Hierzulande tragen wir eher, weil wir es praktisch finden und, weil viele Eltern von den bindungsfördernden Eigenschaften des Tragens überzeugt sind.
Wir haben es schon mehrfach erwähnt, Menschenkinder sind echte Traglinge (Der Begriff wurde in den 70er-Jahren vom Biologen Bernhard Hassenstein geprägt). Neun Monate werden sie in Mamas Bauch geschaukelt und gewöhnen sich an die sanften Bewegungen. Auch nach der Geburt genießen sie es, ganz nah am Körper der Mama oder des Papas gehalten zu werden. Tragetücher und Tragehilfen sind dabei eine wunderbare Unterstützung. Dein Baby sitzt quasi Bauch an Bauch aufrecht im Tuch/der Trage und du hast beide Hände frei, um kleinere Hausarbeiten zu erledigen oder dich um Geschwisterkinder zu kümmern. Der positive Nebeneffekt: Dein Baby tankt ausreichend Nähe und Geborgenheit, während du in deinem Bewegungsradius flexibel bleibst. Im Grunde kuscheln sich Babys automatisch an ihren Tragepapa oder ihre Tragemama – dennoch gibt es ein paar Regeln, die du beachten solltest, damit dein Baby in der Tragehilfe die richtige Haltung einnimmt.
Wir können schauen, wohin wir wollen: Begeisterte Trageeltern finden sich rund um den Globus. Bei den Tragesystemen gibt es kaum nennenswerte Unterschiede bei der Motivation zu tragen allerdings schon. Vor allem in den USA werden Babys aus praktischen Gründen getragen. Vielerorts in einer Fertigtrage mit dem Blick nach vorne gerichtet, damit der Nachwuchs so früh wie möglich ins Geschehen eingebunden wird. Hierzulande wird mehr Wert auf die Trageergonomie und auf die richtige Haltung des Babys gelegt. Zudem überwiegt als Grund der positive Bindungseffekt des Tragens. Wir nehmen euch nun mit auf eine kleine Zeitreise und schauen uns an, wann das erste halbwegs marktreife Tragetuch entwickelt wurde, wie die ersten Kinderwagen ausgesehen haben und warum der Homo sapiens in der Biologie als Tragling gilt.
Interessierst du dich für das Thema tragen und weißt aber noch nicht genau, welche Tragevariante zu dir und zu deinem Baby passt oder ob du dich überhaupt mit dem Tragen im Alltag anfreunden kannst? Dann geht es dir wie vielen anderen Paaren, die ein Kind erwarten, oder frisch gebackenen Eltern. Mittlerweile gibt es am Markt ein beinahe unüberschaubares Angebot an Tragetüchern in unterschiedlichen Längen und Tragehilfen mit oder ohne Schnallen. Wir empfehlen euch, eine zertifizierte Trageberaterin zu kontaktieren. Sie wird euch dabei helfen, euch im „Trage-Dschungel“ zu orientieren und gemeinsam eine Lösung zu finden, mit der alle im Alltag zufrieden sind. Wie eine Trageberatung abläuft und welche Möglichkeiten du hast, wenn du Tücher oder Tragehilfen testen möchtest, wir haben die wichtigsten Infos für dich.
In diesem Artikel dreht sich alles um einen wesentlichen Bindungsaspekt zwischen Mutter und Kind bzw. einer Bezugsperson und dem Baby. Die erste Phase nach der Geburt ist entwicklungspsychologisch gesehen ein sehr sensibler Abschnitt. Unmittelbar nachdem das Baby mit der letzten Wehe geboren wurde, soll der Verbindungsaufbau zur Mutter gefördert werden. Bestimmt hast du den Ausdruck Bonding schon einmal gehört – darunter versteht man genau dieses erste Kennenlernen und in Verbindung gehen. Warum das Bonding nach der Geburt so wichtig ist und wie man es nachholen kann, wenn Mutter und Kind getrennt werden, erfährst du in diesem Artikel.
Wenn du dich gerade im Wochenbett befindest, stellst du dir vielleicht die Frage, ob du es schon in einem Tragetuch oder einer geeigneten Babytrage tragen darfst. Natürlich kannst du dein Baby schon gemütlich in ein Tuch wickeln – es wirkt sich sogar positiv auf die Entwicklung deines Säuglings aus und gibt ihm ein Stück Geborgenheit, das er noch aus dem Mutterleib kennt. Wichtig ist jedoch, gewisse Regeln zu beachten, da sich dein Baby wenige Tage nach der Geburt einfach noch nicht selbst stabilisieren kann und besondere Zuwendung benötigt.
Es ist noch gar nicht so lange her, da hatten Papas mit der Erziehung der Kinder nichts am Hut. Die Rollen wurden klar verteilt: Der Mann steht als finanzieller Versorger mit beiden Beinen in der Arbeitswelt, die Frau kümmert sich zu Hause um den Haushalt, die Kinder und alle Belange der Familie. Mittlerweile hat sich da zum Glück einiges geändert. Wir können im besten Fall selbst entscheiden, wie wir Erwerbs- und Carearbeit aufteilen. Wie das in der Praxis gelingt, steht auf einem anderen Blatt geschrieben, wir legen aber fest: Auch Papas dürfen in eine neue aktive Rolle hineinwachsen und wenn sie das möchten, für ihre Kinder eine starke emotionale Bezugsperson werden.
Ganz gleich, ob ihr am Anfang eurer Tragekarriere steht oder ob ihr schon „alte Hasen“ beim Tragen seid. Wir haben eine Menge Tipps gesammelt, die euch das Tragen in unterschiedlichsten Situationen erleichtern sollen. Zudem haben wir uns ein paar Gedanken darüber gemacht, warum Tragen auf Reisen besonders praktisch ist und wie man Zwillinge am besten tragen kann.
Der deutsche Verhaltensbiologie Bernhard Hassenstein stellte 1970 zum ersten Mal eine Verbindung zwischen Säugetierjungen und Menschenkindern in Bezug auf deren Trageweise her. Seither werden Kinder auch gerne als Traglinge bezeichnet. Während der Schwangerschaft ist der Nachwuchs in Mamas Bauch bestens geschützt und auch in den ersten Monaten nach der Geburt ist der kleine Körper darauf ausgelegt, so nahe wie möglich am Körper der Mutter zu sein.