Angst vor der Geburt

Geburtserfahrungen sind so unterschiedlich wie Frauen selbst: für die einen ist die Geburt des eigenes Kindes ein wunderschönes Erlebnis, für die anderen ein Trauma, das erst einmal verarbeitet werden muss. Angst und Unsicherheit spielen immer eine große Rolle, nicht nur bei Erstgebärenden.

Schwangere im Krankenhaus hält Bauch

Die Natur der Dinge

Grundsätzlich können wir eine Geburt als „die natürlichste Sache der Welt“ beschreiben. Bereits in der Schwangerschaft zeigt sich, wie sehr der weibliche Organismus darauf eingestellt ist, das heranwachsende Baby im Bauch bestmöglich zu versorgen. Der Körper einer Frau verändert sich im Laufe der Schwangerschaft automatisch. Je näher die Geburt rückt, desto mehr lockert sich das Gewebe, die Muskeln dehnen sich, der Druck auf das Becken steigt.

Auch die noch ungeborenen Kinder „wissen“ im Normalfall sehr gut, was zu tun ist und verhalten sich, wenn man so will, kooperativ (indem sie sich beispielsweise selbst in die Schädellage drehen und damit ideale Voraussetzungen für eine natürliche, vaginale Geburt schaffen). Auch für die Geburt ist der Körper gerüstet. Die Muskulatur der Gebärmutter schiebt das Baby mit gezielten Kontraktionen immer tiefer in den Geburtsweg/in das Becken Hormone sorgen vor allem in der Austreibungsphase dafür, dass das Konzentrationslevel der Gebärenden hoch bleibt und sie noch ein letztes Mal Ressourcen für die Presswehen aktivieren kann.

Im Prinzip hat die Natur also für alles gesorgt und eine Frau bräuchte nichts mehr zu tun, als sich während der Geburt treiben zu lassen. Das klingt in der Theorie schön, ist in der Praxis aber nicht so einfach. Jede Schwangere nähert sich der Entbindung mit einer anderen Vorgeschichte, jede hat ihr eigenes Päckchen zu tragen. Während die eine bereits eine oder mehrere traumatische Geburten erlebt hat, ist die andere von negativen Erzählungen aus dem familiären Umfeld geprägt, manche Frauen haben wiederum einfach Angst davor, die Kontrolle zu verlieren. Gibt es im Lebenslauf der Schwangeren psychische Vorerkrankungen, Depressionen oder Erfahrungen mit Gewalt und Misshandlung, steigt auch die Wahrscheinlichkeit für Geburtsängste.

Grundsätzlich gilt: die Angst vor der Geburt ist normal. Schließlich handelt es sich hierbei um eine Grenzerfahrung, die wir in dem Moment einfach durchstehen müssen, ob wir wollen oder nicht. Entscheidend ist, wie stark die Ängste sind. Kleinere Ängste und Sorgen lassen sich im Gespräch mit Freunden oder mit Geburtshelferinnen lindern, Angstzustände und Panikattacken können den Geburtsverlauf jedoch negativ beeinflussen und sollten daher keinesfalls tabuisiert werden.

Sorge um das Wohlergehen des Babys

Erfahrungsgemäß sind es zwei Arten von Ängsten, die Schwangere in Hinblick auf die bevorstehende Entbindung plagen. Sie sorgen sich einerseits um die Gesundheit des Babys, andererseits vermag die Aussicht auf große Schmerzen überaus beunruhigend zu sein.

Eine Geburt birgt immer gewisse Risiken für Mutter und Kind, ob sie nun auf dem natürlichen Weg stattfindet oder ob ein Kaiserschnitt vorgenommen wird. Dennoch kann man sich in unseren Breitengraden wohl auf eine ausgezeichnete medizinische Versorgung verlassen. Diese beginnt in Wahrheit schon während der Schwangerschaft.

Die Untersuchungen des Mutter-Kind-Passes sind ein wertvolles Vorsorgeprogramm. Mögliche Erkrankungen des Kindes oder Umstände, die sich negativ auf eine Geburt auswirken könnten, werden meist schon im Vorfeld erkannt. Das bietet den ÄrztInnen und Hebammen die Möglichkeit, notwendige Vorkehrungen zu treffen und Empfehlungen hinsichtlich der Geburt auszusprechen. Gewisse Situationen erfordern einen Kaiserschnitt, beispielsweise eine Querlage des Kindes oder die Lage der Plazenta vor dem Muttermund. Solche Faktoren sind im Normalfall bereits während der Schwangerschaft offensichtlich, sodass Betroffene sich noch vor der Geburt damit arrangieren können.

Beruhigend ist auch die Tatsache, dass die lückenlose Versorgung von Neugeborenen in den Spitälern an erster Stelle steht. Viele Geburtenstationen haben eine angeschlossene Abteilung für nachgeburtliche Intensivmedizin, andere arbeiten eng mit neonatologischen Stationen zusammen. Etwa 97% aller Babys kommen gesund zur Welt – und sollten wider Erwarten doch Komplikationen auftreten, dürfen sich Mama und Kind darauf verlassen, im Krankenhaus sicher aufgehoben zu sein. Dies gilt im Übrigen auch für außerklinische Geburten im Geburtshaus oder zu Hause. Hebammen sind verpflichtet, die Geburt ins Spital zu verlegen, wenn sich Schwierigkeiten abzeichnen. Sie sind darüberhinaus für eine notfallmedizinische Erstversorgung ausgestattet und dafür ausgebildet, Neugeborenen mit Startschwierigkeiten zu helfen.

Eine einmalige Chance bei der Geburt

Hast du dich schon über das Thema Stammzellen aus der Nabelschnur informiert? Diese einzigartigen und vitalen Stammzellen können helfen und schützen – ein Leben lang. Mit Stammzellen können schon heute zahlreiche Krankheiten behandelt werden.

Informiere dich bei Vita 34 der erfahrensten Stammzellbank im deutschsprachigen Raum. Alle Fragen rund um das Thema Stammzellen aus der Nabelschnur werden unter der kostenlosen Telefonnummer 00800 034 00 000 kompetent und verständlich beantwortet.

Jetzt vita34.at besuchen

Advertorial

Angst vor Schmerzen

Der zweite Stein der Schwangeren oft schwer am Herzen liegt, ist die Angst vor dem Geburtsschmerz. Wenngleich man in diesem Zusammenhang nicht von der Angst sprechen kann. Es handelt sich vielmehr um ein Konglomerat aus vielen Ängsten, die unterschiedliche Ebenen betreffen.

Die Wehen vermögen zu ängstigen, auch die Sorge vor möglichen Geburtsverletzungen und damit einhergehenden Schmerzen kann groß sein. Schlechte Erfahrungen bei vorangegangenen Entbindungen schüren Angst ebenso wie negative Geburtsberichte aus der Familie oder dem Freundeskreis. Manche Frauen fürchten auch die Situation an sich. Sie haben Angst davor, dem Krankenhauspersonal ausgeliefert zu sein, die Kontrolle über den eigenen Körper zu verlieren, sich zu blamieren oder zu entblößen. Letzteres kann auch eine Angst sein, die den Partner betrifft. In so einem Fall sollte man sich gemeinsam überlegen, wer die Gebärende begleiten soll. Der Partner mag eine naheliegende aber womöglich nicht für jede Frau die beste Wahl sein.

Wo auch immer sie herkommen, alle Ängste bewirken das Gleiche: die Frau verspannt sich, die Verspannung führt wiederum zur Verkrampfung der Muskulatur, dies erschwert den Geburtsverlauf. Anspannung ist gewissermaßen kontraproduktiv: Studien haben gezeigt, dass Angst, die sich körperlich in Form von Verspannungen manifestiert, die Geburt verlängert. Zudem greift man in solchen Situationen vermehrt auf Schmerzmittel, Geburtswerkzeuge oder im Notfall auch auf das Skalpell (Kaiserschnitt) zurück. Entspannung lautet also das Zauberwort – dafür gibt es jedoch kein Patentrezept. Jede Frau muss für sich selbst herausfinden, was ihr helfen könnte. Und damit beginnt sie idealerweise schon vor dem Tag X.

Individuelle Bewältigungsstrategien

Beinahe jede Schwangere kann ihre Geburtsangst in den Griff bekommen, wenn sie das möchte. Zu Beginn steht das Eingeständnis, dass die Angst da ist und auch da sein darf. Anschließend gilt es zu überlegen, wie man mit der Angst nun umgeht, wie man sie auf ein minimales Ausmaß reduziert. Möglichkeiten gibt es viele.

Ein guter Geburtsvorbereitungskurs ist durch die Kombination aus Informationen, Klärung von Fragen und Entspannungsübungen oft eine große Hilfe beim Abbau von Ängsten. Großer Beliebtheit erfreut sich derzeit das so genannte HypnoBirthing. Es handelt sich hierbei um eine Art autogenes Training. Während der Schwangerschaft werden Visualisierungen und Atemtechniken verinnerlicht, die eine schmerzarme Geburt ermöglichen sollen. Geburtsvorbereitungskurse, das Erlernen von Entspannungsmethoden (z.B. Progressive Muskelentspannung), Sport und Massagen helfen ebenso dabei, die innere Angst zu bewältigen. Viele Schwangere fühlen sich erleichtert, wenn sie das Gespräch mit einer Hebamme ihres Vertrauens suchen und sie diese Hebamme auch zur Geburt begleitet. Informationen können ebenfalls zur Beruhigung beitragen.

Mittlerweile gibt es zahlreiche fundierte Bücher zu den Themen Schwangerschaft und Geburt. Auch eine Besichtigung der Geburtseinrichtung kann gewisse Ängste zerstreuen. Auf körperlicher Ebene unterstützen Akupunktur, Homöopathie und Aromatherapie. Ziel sollte es sein, Vertrauen in die eigene Kraft und den eigenen Weg zu entwickeln – dies ist eine Eigenschaft, die sich auch später bei der Kindererziehung als sehr nützlich erweisen wird.

Hebammentipp: Wenn du sehr von Ängsten und Sorgen geplagt wirst, vertrau dich einer Hebamme an. Im Gespräch mit einer Expertin können viele Ängste geklärt werden. Manche Sorgen entstehen auch aus unrealistischen Vorstellungen über die Geburt, z.B. aus Film und Fernsehen, und können leicht entkräftet werden. Informationen über den normalen Geburtsverlauf und über die Abläufe bei einer Krankenhausgeburt helfen vielen Schwangeren, ihre Ängste abzubauen.

Exper*innen-Überprüfung durch

Hebamme Eva Schranz, BSc

Seit 2010 ist Eva Schranz als Hebamme tätig. Sie arbeitet freiberuflich in der Schwangerenberatung, Geburtsvorbereitung, Wochenbettbetreuung und hat mit 4 Kolleginnen in Eisenstadt das Geburtshaus Juno gegründet. Außerdem ist sie Mutter von drei Kindern. Mehr über Hebamme Eva erfährst du hier.

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Bitte addieren Sie 2 und 6.

Mehr erfahren:

Stillen & Kinderbetreuung – So gelingt die Eingewöhnung bei Tagesmutter, Krabbelgruppe und Co.

Stillen & Kinderbetreuung

Wenn du wieder arbeiten oder einfach mehr Zeit für dich möchtest, hast du ab einem gewissen Alter die Möglichkeit, dein Kind zu einer Tagesmutter, Leihoma oder in eine Kleinkind- bzw. Krabbelgruppe zu geben. In Kinderkrippen werden Babys und Kinder bis zum dritten Lebensjahr betreut, ebenso gibt es Tagesmutter, die kleinere Gruppen haben und dadurch jüngere Kinder aufnehmen können. Mamas, die ihr Kind noch stillen, stehen häufig vor der Frage, ob die Fremdbetreuung ein Abstillen erfordert oder wie sich Stillen und Kinderbetreuung vereinbaren lassen. Wir haben uns ein paar Gedanken zu dem Thema gemacht und die wichtigsten Tipps zusammengefasst, wie eine stillfreundliche Eingewöhnung gelingen kann.

Weiterlesen …

Online-Kurse für Mama und Babys - Was es gibt, was euch erwartet.

Mittlerweile haben wir uns beinahe schon an das Leben in der Pandemie gewöhnt. Ein Wermutstropfen für alle frisch gebackenen Mamas bleibt jedoch die geltende Regelung für persönliche Treffen in Kleingruppen, die gar nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich sind. Die gute Nachricht: Du musst dennoch nicht auf den Kontakt mit anderen Mamas verzichten. Viele Anbieter haben ihre Trainings und Angebote in den virtuellen Raum übersiedelt. Auch Eltern-Kind- sowie Stillgruppen finden online statt. Welche Möglichkeiten es gibt und was dich in welchem Online-Kurs erwartet, wir haben den Überblick.

Weiterlesen …

Junge Mutter und ihr Baby mit voller Milchflasche

Zusammensetzung der Muttermilch

Eines ist mittlerweile unumstritten: kaum ein Nahrungsmittel ist so intelligent wie Muttermilch. Der weibliche Körper stellt sich bereits während der Schwangerschaft auf die Milchproduktion ein und sobald dein Nachwuchs das Licht der Welt erblickt hat, passt sich die Milch optimal den Bedürfnissen deines Babys an. Wir wollten es ganz genau wissen und haben uns angesehen, welche Kraftstoffe in Muttermilch stecken und warum Stillen für Mutter und Kind so wertvoll ist.

Weiterlesen …

Frau hält aufgeschnittene Avocado

Breifreie Beikost

In den ersten Lebensmonaten sind Säuglinge mit Muttermilch oder künstlich hergestellter Milchersatznahrung bestens versorgt. Gemäß österreichischer Beikostempfehlung sollten Eltern zwischen dem 5. Lebensmonat und spätestens mit Ende des 6. Lebensmonates damit beginnen, Still- oder Milchmahlzeiten langsam durch Beikost zu ersetzen. Neben der klassischen Zufütterung von Babybrei hat sich mittlerweile ein weiterer Ernährungstrend etabliert: die breifreie Beikost.

Weiterlesen …

Melde dich zum Schwanger.at Newsletter an – dich erwarten spannende Artikel, Produkttests und Gewinnspiele!

Bitte addieren Sie 7 und 7.