Babymassage

Die erste Zeit mit dem Nachwuchs erleben Eltern als besonders schön und intensiv. Schließlich gilt es, sich erst einmal kennenzulernen und aneinander zu gewöhnen. Liebevolle Berührungen und ausgedehnte Kuscheleinheiten gehören da genauso dazu wie durchwachte Nächte und zahlreiche Beruhigungsversuche bei kleinen Schreianfällen.

Beste Voraussetzung für ein harmonisches Miteinander ist eine entspannte Grundstimmung von Mutter beziehungsweise Vater und Kind. Stets positiv zu bleiben, ist jedoch naturgemäß nicht ganz so einfach, denn so ein Neugeborenes weiß, wie es den Alltag der Eltern ordentlich auf den Kopf stellt. Wichtig daher: ausgiebige Entspannungseinheiten planen. Das kann ein gemütliches Bad oder aber auch der gemeinsame Nachmittagsschlaf sein. Solche Aktivitäten fördern den Entspannungszustand und die Bindung zwischen Eltern und Kind. Babymassagen können im Dienste der Erholung ebenso wahre Wunder wirken. Richtig eingesetzt helfen sie, Verspannungen zu lösen und das Wohlbefinden von Mutter/Vater und Kind zu erhöhen.

Junge Mutter massiert ihr kleines Baby

Babymassage nach Frédéric Leboyer

Es war ein französischer Frauenarzt, der die Babymassage sozusagen von Indien nach Europa importierte. Frédéric Leboyer, bekannt als Befürworter der sanften Geburt, erkannte bereits zwischen 1970 und 1980, dass sich die Massage von Neugeborenen und älteren Babys äußerst positiv auswirkt. Für Leboyer liegt der Schlüssel zu einer glücklichen Bindung zwischen Eltern und Baby in emotionaler Kommunikation. Er geht davon aus, dass Babys liebevolle Berührungen mindestens genauso benötigen wie Mineralien, Proteine und Vitamine. Für Leboyer dienen Berührungen dazu, das Kind zu nähren und es zu versorgen. Mit Hilfe von Babymassagen kann man seinem Kind Nähe, Wärme und Geborgenheit vermitteln. Eine Geborgenheit, die es aus dem Mutterleib noch sehr gut kennt und die viele Babys in den ersten Wochen und Monaten ihres Lebens vielleicht ein wenig vermissen.

Der französische Gynäkologe ist davon überzeugt, dass nicht nur die Ankunft der Babys im Kreißsaal, sondern auch die erste Zeit nach der Geburt für Mutter und Kind so angenehm wie möglich sein sollten.

Leboyer hat seine Massagetechnik der indischen Ayurveda-Massagelehre entnommen. Bei dieser Methode der Babymassage werden einzelne Körperteile des Babys nacheinander massiert. Brust und Schultern kommen zuerst dran, anschließend geht man über zu den Armen, Händen und zum Bauch. In weiterer Folge massiert man die Beine, die Füße, den Rücken und das Gesicht. Leichte gymnastikartige Übungen und ein warmes Bad bilden den Abschluss der Massageeinheit.

Andere Formen der Babymassage

Die Babymassage nach Leboyer wird in vielen Babymassagen-Kursen und von ausgebildeten Hebammen praktiziert. In diesen speziellen Kursen, die sie gemeinsam mit dem Nachwuchs besuchen,  erlernen Eltern die einfachen Techniken und Massagegriffe. Selbstverständlich gibt es auch noch andere Formen der Babymassage. Die so genannte Schmetterlings-Babymassage wurde von deramerikanischen Ärztin Eva Reich begründet.

Diese Technik setzt sanfte schmetterlingsartige Berührungen und Achtsamkeit in den Mittelpunkt. Eine Weiterentwicklung indischer Massagetechniken ist die Babymassage nach Vimala Schneider. Sie hat die Internationale Gesellschaft für Babymassagen gegründet und die indische Babymassage durch Elemente der Fußreflexzonenmassage sowie andere Massagetechniken  erweitert. Schneider beschäftigt sich auch mit Massageempfehlungen für Schreibabys, kranke Babys oder Babys mit speziellen Bedürfnissen.

Glücksgefühle für Eltern und Kind

Babymassagen entfalten nicht nur für die Kleinsten, sondern auch für ihre Eltern eine entspannende Wirkung. Wie wichtig regelmäßige, liebevolle Berührungen für Neugeborene sind, wurde bereits in zahlreichen Studien nachgewiesen. Ausgedehnte Streicheleinheiten lindern Stress und erzeugen ein Gefühl von Geborgenheit. Bei einer Babymassage gibt es einen intensiven Austausch zwischen Mutter/Vater und Kind. Die sanften Berührungen auf der Haut des Babys wirken wie Balsam für die Seele. Anders ausgedrückt: wird ein Kind massiert, bekommt es eine Extra-Portion emotionale Nahrung.

Regelmäßige Babymassagen eigen sich auch wunderbar als Ritual, beispielsweise vor dem Schlafengehen. In dieser Zeit gilt die ganze Aufmerksamkeit der Eltern dem Kind. Wer möchte, kann während der Massage ein paar Lieder singen, eine Geschichte erzählen oder Kinderreime aufsagen. Wiederkehrende Lieder oder Geschichten sind für Kinder eine wichtige Orientierung; sie prägen sich Klang und Stimmfarbe des Vaters oder der Mutter ein und fühlen sich gut aufgehoben, sobald die vertraute Melodie/der vertraute Kinderreim wiederkehrt.

Die Massage des eigenen Nachwuchses dient nicht nur der Entspannung, sie hat auch wesentliche, positive Effekte auf die mentale und physische Gesundheit des Babys:

  • Mit Hilfe einer Babymassage gehen Blähungen leichter ab; Beschwerden bei Verdauungskoliken können so gelindert werden.
  • Die Bindung zwischen Vater/Mutter und Kind wird vertieft.
  • Die Durchblutung wird angeregt.
  • Immunsystem und Kreislauf werden gestärkt.
  • Das Wohlbefinden des Babys wird gesteigert.
  • Durch die Massage gewinnt der Nachwuchs an Selbstvertrauen.
  • Gewebe und Haut werden gefestigt.
  • Die Rückenmuskulatur wird unterstützt.
  • Die Motorik des Babys wird angeregt und gefördert.

Das darf bei der Ausstattung nicht fehlen

Die richtige Ausstattung kann die ersten Wochen mit deinem Baby ein wenig erleichtern. Ob Mulltuch, Badeponcho oder Kapuzentuch: Die praktischen Helferlein von bébé-jou unterstützen nicht nur bei der Massage, sondern bringen auch hübsche Farben in die Wohnung!

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Das richtige Massageöl

Die Massage des Babys geht im wahrsten Sinne des Wortes leichter von der Hand, wenn man ein Massageöl zur Hilfe nimmt. Wichtig bei der Wahl des richtigen Öls ist die Naturbelassenheit des Produktes. Schließlich kommt es direkt mit der manchmal etwas empfindlichen Babyhaut in Berührung. Da das Öl über die Haut aufgenommen wird und nach wenigen Minuten auch in die Blutbahn gelangt, sollte man auf Qualität besonders viel Wert legen. Hebammen empfehlen kalt gepresste Pflanzen-Öle aus kontrolliertem biologischem Anbau. Auf chemische oder synthetische Zusatzstoffe sollte weitgehend verzichtet werden. Für die Babymassage eignen sich kaltgepresstes Olivenöl, Jojobaöl oder Mandelöl. Wer möchte, kann auch Sesamöl verwenden.

Vorsicht ist jedoch bei Babys mit gereizter Haut oder Neurodermitis geboten. Aufgrund der durchblutungsfördernden Eigenschaften des Sesams, sollte Sesamöl in diesen Fällen nicht zum Einsatz kommen. Darüber hinaus eignen sich für die Babymassage Avocadoöl, Calendulaöl oder Aprikosenkernöl. Es ist in jedem Fall ratsam, das Öl vor der ersten Massage auf der Haut des Babys zu testen. Dafür das Öl auf einer kleinen Stelle auftragen und ein wenig wirken lassen. Reagiert die Haut mit Rötungen oder Pusteln, sollte man es mit einem anderen Wirkstoff versuchen. Tipp: beim Kauf der hochwertigen Öle lieber auf kleine Packungsgrößen setzen, da naturbelassene, pure Öle nicht so lange halten.

Tipps für eine gelungene Babymassage

Damit die tägliche Massage sowohl für Eltern als auch für Kind ein angenehmes Erlebnis wird, sollte man folgende Dinge beachten:

  • Der Raum, in dem die Massage stattfinden soll, muss schön warm sein da das Baby während der Massage nackt ist. Ideal sind Temperaturen um 24 Grad.
  • Ein angenehmes Licht, eine weiche Unterlage und sanfte Musik schaffen eine wohlige Atmosphäre.
  • Körperstellen, die gerade nicht massiert werden, sollte man zum Schutz vor Kälte mit einer Leinenwindel bedecken.
  • Der Bauch des Babys darf erst dann massiert werden, wenn der Nabel abgeheilt ist.
  • Die Massage des Gesichtes wird ohne Öl durchgeführt.
  • Wer möchte, kann das Öl vor der Massage ein wenig in den Händen anwärmen oder lauwarmes Öl verwenden.
  • Für jede Massage gibt es den richtigen Zeitpunkt. Wenn das Baby hungrig, müde, schläfrig oder krank ist, sollte man mit der Massage lieber aussetzen.

Babymassage erlernen

Verständlicherweise fühlen sich viele Eltern unsicher, bevor sie ihr Baby zum ersten Mal massieren. Sie haben Angst vor den ungewohnten Bewegungen oder davor dem eigenen Kind weh zu tun. Hebammen, ausgebildete Baby-Masseure, Volkshochschulen, Elternbildungsforen und viele andere Institutionen bieten daher regelmäßig Kurse an, in denen die Babymassage erlernt werden kann.

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