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Subakute Mastitis
Zu den häufigsten Problemen in der Stillzeit zählen neben wunden und geröteten Brustwarzen Schmerzen in der Brust. Sie werden zumeist von Infektionen in den Milchgängen verursacht und sollten stets abgeklärt werden, nur selten muss eine betroffene Mama abstillen. Weit verbreitet sind die akute puerperale Mastitis (Brustentzündung im Wochenbett/in der Stillzeit) sowie die subakute und chronische Mastitis.
Unterscheidung akute, chronische und subakute Mastitis
Grundsätzlich handelt es sich bei beiden Krankheitsbildern um Entzündungen der Brust, die überwiegend in den ersten sechs bis acht Wochen nach der Geburt, jedoch auch in der gesamten Stillzeit auftreten können. Je nachdem, wie lange die Infektion schon besteht, bemerkst du entweder plötzlich einen Schmerz beim Stillen und Rötungen an der Brust oder die Mastitis entwickelt sich schleichend mit immer wechselnden, kurzen Symptomen. Von einer akuten Mastitis spricht man, wenn sich das Drüsengewebe in der Brust entzündet ist. Die Brust schmerzt und ist an einer kleinen Stelle oder großflächig gerötet, manchmal fühlt sich die Haut an dieser Stelle auch sehr warm an. Zusätzlich können allgemeine Krankheitssymptome wie Schüttelfrost, Gliederschmerzen, Kopfschmerzen und eine Temperatur über 38,5 Grad auftreten. Ebenso kann es zu einer Schwellung der Lymphknoten unter den Achseln, aber auch in der Leistengegend oder am Hals kommen. Auslöser sind zumeist Verstopfungen in den Milchgängen (nicht aufgelöste Milchstauungen) oder Erreger, die in die Milchkanäle eindringen. Häufig sind Bakterien die Auslöser einer Infektion.
Hinweis: Im Anfangsstadium ist eine Brustentzündung von einem Milchstau nicht einfach zu unterscheiden. In beiden Fällen staut sich die Milch in der Brust, es gibt verhärtete, druckempfindliche Stellen, Hautrötungen und die stillende Mama fühlt sich erschöpft. Einen Milchstau kannst du jedoch selbst gut behandeln, indem du häufig stillst, die Brust massierst und Kälte/Wärme-Anwendungen machst. Wenn du dich dann auch noch ausruhst, hat sich das Problem in wenigen Tagen wieder gelegt. Bleibt der Stau jedoch unbehandelt und entsteht durch kleine Verletzungen an der Brustwarze eine Eintrittspforte für Keime, kann sich daraus eine akute Mastitis entwickeln. Aus einer akuten Infektion kann eine chronische Brustentzündung werden, wenn die vorangegangene Behandlung unzureichend war oder die Infektionen aufgrund eines geschwächten Immunsystems immer wieder auftreten.
Die subakute Mastitis ist ein Krankheitsbild, das bislang nicht sehr bekannt ist, da die Diagnose und Abgrenzung zu einer herkömmlichen Brustentzündung oder einer Soor-Infektion diffizil sind. Subakut sind etwa 10 % aller Brustinfektionen. Man spricht davon, wenn die Entzündung von einem bestimmten Staphylokokken-Typ oder von Streptokokken verursacht wird. Diese befallen die oberste Zellschicht, das sogenannte Epithel, der Milchgänge und dies wiederum löst Schmerzen in der Brust oder beim Stillen aus.
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Therapiemöglichkeiten bei subakuter Mastitis
Probiotika bei leichten Verläufen
Die Standardtherapie bei einer Brustentzündung ist die Behandlung mit einem Antibiotikum. Es gibt stillverträgliche Präparate, die es dir erlauben, dein Baby wie gewohnt mit Muttermilch zu versorgen. Zusätzlich kann der Arzt/die Ärztin ein Schmerzmittel verschreiben, das ebenfalls kein Risiko für deinen Säugling darstellt. Wie wir jedoch wissen, leidet das gesamte Mikrobiom unter der Einnahme von Antibiotika, da sowohl gute als auch krankheitserregende Bakterien zerstört werden. Neueste Studien zeigen, dass sich die Einnahme von Probiotika, die den Lactobacillus fermentum enthalten, bei einer beginnenden subakuten Mastitis oder einer Mastitis mit leichtem Verlauf positiv auswirken kann. Der Lactobacillus fermentum unterstützt die natürliche Abwehr und hilft dabei, die Belastung durch die Staphylokokken in Schach zu halten.
Behandlungsmöglichkeiten bei wiederkehrender Mastitis
Solltest du regelmäßig an einer Brustentzündung erkranken, empfehlt es sich einerseits, an der Vorbeugung zu arbeiten, andererseits auch noch einmal mit einer Stillberaterin die Anlegetechnik zu kontrollieren sowie andere Stillprobleme auszuschließen. Im Akutfall wird mit einem Antibiotikum behandelt, anschließend kannst du jedoch damit beginnen, dein Immunsystem zu stärken und es mit den entsprechenden Probiotika zu versuchen. Ebenso ist es wichtig, deinen Lebensstil so auszurichten, dass du Stress gut vermeiden oder abbauen kannst. Stress schwächt wiederum die Immunabwehr und das wäre kontraproduktiv in der Stillzeit. Achte auch auf deine Ernährung, reduziere Zucker, Weißmehl und industriell verarbeitete Produkte. Handle rasch, wenn sich ein Milchstau ankündigt und achte auf eine gute Hygiene vor und beim Stillen.
Abgrenzung zur Soor-Infektion
Vor allem im Zusammenhang mit der subakuten Mastitis ist es wichtig, auch über die Soorinfektion zu sprechen. Denn beide Erkrankungen werden häufig miteinander verwechselt, wenngleich ExpertInnen davon ausgehen, dass eine subakute Mastitis eher mit einer Soorinfektion verwechselt wird, als es umgekehrt der Fall ist.
Symptome bei Soor
Ganz allgemein ist eine Soorinfektion ein Befall mit einem Hefepilz namens Candida albicans. Er liebt feucht-warme Milieus und vermehrt sich bevorzugt, wenn wir zu viel Zucker und Weißmehl zu uns nehmen sowie unter Stress stehen. In der Stillzeit ist die Soorinfektion als Komplikation sehr weit verbreitet und betrifft Säugling sowie Mutter gleichermaßen. Man geht davon aus, dass der Pilz von der Mama aufs Baby übertragen wird, da sie oft gar nichts davon bemerkt. Zu den Symptomen bei deinem Kind zählen weiße Beläge im Mund (an der Wangeninnenseite), die sich nicht entfernen lassen. Vielleicht verändert dein Baby auch sein Trinkverhalten, weint mehr an der Brust oder fasst die Brustwarze und lässt sie kurz darauf wieder los. Ein weiterer Hinweis ist ein hartnäckiger Ausschlag im Windelbereich oder an den Genitalien. Es handelt sich zumeist um knötchenartige Pickelchen, die gelb gefüllt sind und die man nur schwer in den Griff bekommt. Du bemerkst die Soorinfektion an deinen Brustwarzen beziehungsweise am Warzenvorhof. Die Haut juckt oder brennt vielleicht, sie glänzt rosig, ist schuppig oder weiß belegt. Es kann durchaus sein, dass du beim Ansaugen deines Babys einen stechenden Schmerz verspürst, der sich dann aber rasch legt.
Therapie bei Soor
Bei Verdacht auf eine Soorinfektion wendest du dich am besten an deine Hebamme oder deinen Kinderarzt/deine Kinderärztin. Der Pilz wird vorerst lokal behandelt. Du bekommst Antimykotika in Form einer Salbe oder eines Gels. Seltener werden Tabletten verschrieben. Auch dein Baby wird ebenfalls mit einer Salbe oder einer Tinktur mitbehandelt. Wichtig ist, dass sowohl Mutter als auch Kind zeitgleich eine Therapie bekommen, um gegenseitiges Wiederanstecken zu vermeiden.
Tipp: Wenn sich die Infektion nach 14 Tagen medizinischer Behandlung nicht bessert oder immer wieder kommt, könnte die besagte Verwechslung mit einer subakuten Mastitis vorliegen. In einigen Fällen sind äußerlich auch keine Symptome erkennbar, der stechende Schmerz beim Stillen aber dennoch vorhanden. Stillberaterinnen empfehlen in diesem Fall einen Abstrich der Mamillen oder eine mikrobiologische Analyse, um möglicherweise Staphylococcus epidermidis nachweisen zu können.
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