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Tragen von Kleinkindern: Pre-Schooler, Kraxen & Co.
In den 70-Jahren prägte der Biologe Hassenstein zum ersten Mal den Begriff „Tragling“. Er wollte damit ausdrücken, dass Babys und Kinder von Natur aus davon profitieren, getragen zu werden. In den neun Monaten der Schwangerschaft lernen sie die schaukelnden und sanften Bewegungen, die Mamas Körper verursacht, bereits kennen. Und auch nach der Geburt haben sie ein starkes Bedürfnis, gehalten und getragen zu werden. Dadurch intensiviert sich die Eltern-Kind-Bindung, außerdem tankt der Nachwuchs Sicherheit und Geborgenheit. Das ändert sich auch nicht, wenn der Nachwuchs älter wird. Auch Kleinkinder lieben es, getragen zu werden. Darüber hinaus erweisen sich Tragehilfen für ältere Kinder als praktische Helferlein im Familienalltag. Worauf du beim Tragen von Kleinkindern achten musst und welche Tragen dafür geeignet sind, wir haben alle Infos für dich.
Wie lange darf ich mein Kind tragen?
Für das Tragen eines Kindes gibt es keine Grenzen nach unten oder oben hin. Wenn Babys sehr klein und schwach sind (z. B. weil sie zu früh das Licht der Welt erblickt haben), empfiehlt sich jedoch die Unterstützung durch ein*e Trageberater*in. Frühgeborene benötigen einen besonders guten Halt im Tuch, außerdem müssen gegebenenfalls medizinische Überwachungsapparaturen ebenso sicher Platz finden.
Wenn dein Kind älter wird und ins Kleinkind- oder Kindergartenalter kommt, kannst es weiterhin tragen. Es gibt auch Kinder, die ihre Tragezeit bis in Vorschulalter verlängern. Voraussetzung für das Tragen von älteren Kindern ist in jedem Fall, dass sowohl Träger als auch Tragling das möchten. Kinder können üblicherweise sehr gut für sich selbst entscheiden, wann sie etwas nicht mehr wollen. Ist die Tragezeit für dein Kind also vorbei, wird es das spüren und dir entsprechend signalisieren. Als Tragemama oder -papa eines älteren Kindes hast du vielleicht schon einmal von deinem Umfeld oder vollkommen fremden Personen im Supermarkt gehört, dass man sein Kind durch langes Tragen verwöhnen würde. Manche Großeltern äußern vielleicht die Sorge, dass sich ein Tragling im Kleinkindalter schwerer von Mama oder Papa abnabeln kann oder dass er Schwierigkeiten dabei hätte, selbst laufen zu lernen. Diese Vorurteile und Befürchtungen sind jedoch unbegründet. Aufgrund ihres natürlichen Bewegungsdranges sind Kinder immer gerne zu Fuß unterwegs – die Trage oder den Buggy nutzen sie dann nur, um sich kurz auszurasten.
Das spricht für das Tragen von Kleinkindern
Nur weil dein Kind wächst, heißt es nicht, dass eure Tragezeit automatisch vorbei sein muss. Wenn beide es wollen, kannst du dein Kind so lange tragen, bis der Trage im wahrsten Sinne des Wortes entwachsen ist oder dir einfach zu schwer wird. Das Tragen von Kleinkindern bietet umfassende Vorteile, wir haben die wichtigsten für dich zusammengefasst:
- Kleinkinder gehen durch unterschiedlichste Phasen, in denen sie die Nähe und Geborgenheit einer Bezugsperson einfach brauchen. Wenn sie zahnen, sich ein Entwicklungsschub ankündigt, sie bei der Tagesmutter oder in der Kindertagesstätte eingewöhnt werden oder sich vielleicht ein Geschwisterkind ankündigt – dann sind das Umstellungen in ihrem Leben, die phasenweise zur Verunsicherung führen können. In solchen Fällen erweist sich ein Tragetuch oder eine Tragehilfe als wertvolle Begleitung. Kleinkinder fühlen sich wohl, wenn sie getragen werden. Sie können sich entspannen und wieder Sicherheit und Nähe tanken.
- Wenn dein Kind schon selbst laufen kann, wird es früher oder später müde und erschöpft. Dann sind kleine Verschnaufpausen in der Trage genau richtig – das ist vor allem auch für dich praktisch, wenn ihr unterwegs seid. Eine Trage ist leichter zu transportieren als ein Buggy. Sie passt in jeden Rucksack oder in jede Wickeltasche.
- Wird dein Kleinkind noch gestillt, kannst du es auch unterwegs in der Trage stillen.
- Eltern sind bei Ausflügen oder Einkäufen flexibler, wenn sie ihr Kleinkind tragen. Wird es unruhig, unentspannt oder müde, setzt man es einfach in die Trage und hat weiterhin beide Hände frei, um etwas zu erledigen.
- Mit einer Trage bist du auch im Urlaub/auf Reisen
- Gerne werden Toddler-Tragen oder Rückentragen auch für ausgiebige Spaziergänge oder Wandertouren verwendet. Dein Kind möchte ein Stück des Weges vielleicht selbst gehen, die gesamte Wegstrecke wäre aber zu viel. Sobald es müde wird, kann es sich ein wenig in der Trage ausruhen.
- Manche Orte, Gehwege oder Strecken in der Natur sind für den Kinderwagen nicht geeignet – dann ist eine Trage eine gute Alternative.
- Für deinen Rücken und den gesamten Haltungsapparat ist es schonender, dein Kind in einer Trage oder einem Tuch am Rücken zu tragen, anstatt am Arm/auf der Hüfte.
Geborgen wachsen dank Tragehilfen von Ergobaby
Mit den Tragen und Tragetüchern von Ergobaby bist du deinem Kind von den ersten Lebenstagen bis ins Kleinkindalter immer ganz nah. So ist dein Baby sicher, geborgen und liebevoll gehalten – und das Beste: Du hast die Hände frei. Das ermöglicht es dir, den Alltag, To-Do's und die Betreuung von Geschwisterkindern mühelos zu bewältigen.
Gut zu wissen: Alle Ergobaby-Tragehilfen gewährleisten die natürliche Anhock-Spreiz-Haltung (M-Position), die für eine gesunde Hüftentwicklung entscheidend ist. Sie unterstützen zudem die Entwicklung des kindlichen Rückens sowie von Kopf und Nacken. Und auch dein Rücken profitiert von den bequemen Ergobaby-Tragehilfen, da diese das Gewicht optimal verteilen. So wird das Tragen zu einem wundervollen Erlebnis zwischen dir und deinem Kind!
Bei Ergobaby findest du sichere und ergonomische Tragehilfen für dich und dein Baby - wie die kuschelige Embrace Neugeborenentrage, das elastische Aura Tragetuch oder die mitwachsende Omni Breeze Komforttrage
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Welche Tragehilfen für Toddler geeignet sind
Um ein Kleinkind zu tragen, greifst du entweder zum Tragetuch oder zu einer Tragehilfe, die für Kleinkinder geeignet ist. Passende Tragen sind mit dem Zusatz „Toddler-Size“, „Toddler“ oder „Pre-Schooler“ gekennzeichnet. Schließlich bringen Kleinkinder schon ein höheres Gewicht mit und die Tragehilfe muss sowohl die Sicherheit des Kindes als auch eine gute Gewichtsverteilung auf Schultern und Hüfte des Trägers/der Trägerin gewährleisten. Zudem sind „Babysize“-Tragen für ein Kleinkind auch schlichtweg zu klein. Folgende Tragehilfen werden zum Tragen von Kleinkindern empfohlen:
Onbuhimo
Hierbei handelt es sich um eine „Huckepack“-Trage, die bevorzugt für die Rückentrageweise verwendet wird. Die Trage verfügt im Regelfall über gepolsterte Träger, die mit einer Schnalle geschlossen werden, sie hat jedoch keinen Bauchgurt. Du trägst das Gewicht also nur auf Deinen Schultern. Onbuhimos lassen sich leicht auf ein kleines Packmaß falten – dadurch finden sie in jeder Tasche oder jedem Rucksack Platz.
Experten-Tipp: Damit kannst du auch tragen, wenn du schwanger bist, weil die Trage wie bereits erwähnt ohne Hüftgurt auskommt. Achte jedoch unbedingt darauf Dich nicht zu überlasten! Bei Unsicherheiten frag bei deiner Hebamme nach, ob diese Trageweise für dich problemlos in Frage kommt.
Full-Buckle-Trage
Full-Buckles sind klassische Toddlertragehilfen. Sie verfügen über einen Hüftgurt, der mit einer Schnalle geschlossen wird, meist gepolsterte Träger, die über die Schultern gezogen und eine Brustschnalle, mit der die Träger gewissermaßen fixiert werden. Du kannst dein Baby damit vor dem Bauch oder am Rücken tragen, einige Modelle sogar auf der Hüfte. Wobei für Kleinkinder aufgrund des höheren Gewichtes meistens die Rückentrageweise (Huckepack) empfohlen wird. Full-Buckle-Tragehilfen sind auch bei Vätern sehr beliebt, da sie einfach in der Anwendung sind und das Wickeln von Tuchbahnen (wie bei einem Tragetuch) entfällt.
Half Buckle Toddlersize
Mei-Tais sind Tragehilfen, die zwar über Schultergurte verfügen, die jedoch nur gebunden werden. Zur Befestigung am Bauch/an der Hüfte gibt es einen Hüftgurt, der mit einer Schnalle geschlossen wird. Der Mei-Tai zählt somit zu den Half-Buckle-Tragehilfen. Mei-Tais eignen sich für die Rücken-, Bauch- und Hüfttrageweise, wobei wir auch hier für dein Kleinkind die Rückentrageweise empfehlen.
Rückentrage/Kindertrage/Kraxe
So genannte Wandertragen oder Rückenkraxen sehen anders aus als die bisher beschriebenen Tragehilfen. Sie verfügen üblicherweise über ein festes Gestell, auf dem eine Art Rucksack oder ein Sitz montiert ist. Dieses Gestell inklusive Sitz wird auf den Rücken des Trägers geschnallt, das Kind nimmt im Sitz gewissermaßen Platz. Rückentragen haben ein Gurtsystem sowie einen Regen- als auch einen Sonnenschutz. Sie haben ein höheres Eigengewicht als Tragehilfen aus Stoff und sind auch nicht so leicht zu verstauen, da man sie nicht zusammenrollen oder einklappen kann.
So trägst du dein Kleinkind im Tragetuch
Wenn du für dein Kleinkind lieber ein Tragetuch verwenden möchtest, ist das selbstverständlich auch möglich. Es gibt lediglich ein paar Dinge, die du beachten solltest. Für ältere und schwere Kinder bevorzugen die meisten Eltern, auf ein Tragetuch mit einem höheren Flächengewicht (ab ca. 300 g/m2) zurückzugreifen. Das Tuch sollte idealerweise aus Leinen, Hanf, Seide, Baumwolle oder einem Baumwollgemisch gefertigt sein. Achte dabei auf die Webart! Für das Tragen von Kleinkindern eignen sich nur gewebte Tragetücher. Ebenso ist es ratsam, ein längeres Tuch zu wählen, da es sich anbietet, Kleinkinder mit mehreren Lagen zu binden – dafür benötigt man natürlich mehr Stoff. Als Bindeweisen eignen sich der sogenannte Double Hammock oder ein Kreuzrucksack, aber auch ein einfacher Rucksack kann gut funktionieren. Auch im Tuch solltest du dein Kind auf dem Rücken oder alternativ für kurze Strecken auf der Hüfte tragen. Nicht jede Trageweise und jedes Tuch ist für jede Mama oder jeden Papa gleichermaßen angenehm.
Tipp: Wende dich an eine Trageberatung in deiner Nähe. Dort hast du die Möglichkeit, unterschiedliche Stoffe zu testen. Zudem kann der*die Trageberater*in mit dir gemeinsam Bindeweisen einüben, die für das Tragen von Toddlern geeignet sind.
Expert*innen-Überprüfung durch
Michaela Lehner
Zertifizierte Trageberaterin, Leiterin von Die Trageschule® Österreich und Schweiz und Obfrau des Dachverbands österreichischer Trageschulen. Seit 2004 beschäftigt sie sich mit dem gesunden Tragen von Babys und Kleinkindern und war maßgeblich am Aufbau des österreichischen Trageberatungs-Netzwerks beteiligt.
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