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Warum Stillen auch für Frühchen so wichtig ist – Welt-Frühgeborenen-Tag am 17.11.2019
Frühchen und ihre Eltern haben im Regelfall keine Interessenvertretung, umso wichtiger scheint der Welt-Frühgeborenen-Tag am 17.11.2019. Im Rahmen dieses Aktionstages soll auf die Bedürfnisse jener Babys, die zu früh das Licht der Welt erblickt haben, aufmerksam gemacht werden.
Zu früh geboren – Was nun?
In Österreich kommen jährlich etwa 6.000 Babys weit vor dem errechneten Geburtstermin zur Welt, in Deutschland sind es rund 70.000 Kinder. Von einer Frühgeburt spricht man, wenn ein Baby zwischen der 24. und der 37. Schwangerschaftswoche geboren wird. Je länger ein Kind im Bauch der Mutter bleiben kann, desto besser. Je früher es das Licht der Welt erblickt, desto schwieriger sein Start ins Leben, da viele Körperfunktionen noch nicht ausreichend entwickelt sind. Man geht davon aus, dass Frühchen ab der 24. Schwangerschaftswoche eine medizinisch realistische Chance haben, um zu überleben. Voraussetzung ist in jedem Fall eine intensive Betreuung auf der Neugeborenenintensivstation.
Grundsätzlich muss dafür gesorgt werden, dass zu früh geborene Babys eine medikamentöse Behandlung sowie engmaschige Überwachung im Inkubator erhalten. Die hochmedizinischen Geräte sollen die Bedingungen im Mutterleib simulieren und somit eine Reifung außerhalb des Körpers der Mutter ermöglichen. Die größten Schwachstellen eines Frühgeborenen sind sein Nervensystem, die Lunge sowie das Immunsystem.
Stillen von Frühchen
Wer wachsen möchte, benötigt neben umfassender Betreuung natürlich auch Nahrung. Frühchen, die sehr schwach sind, werden in den ersten Wochen mithilfe einer Magensonde versorgt. Wenn sie kräftig genug sind, um Nahrung eigenständig aufzunehmen, erhalten sie eine spezielle Säuglingsanfangsmilch oder idealerweise Muttermilch. Letztere ist insbesondere für zu früh geborene Babys so wertvoll. Sie legt ein Schutzschild über die Darmschleimhaut und unterstützt die Entwicklung des Immunsystems. Daher gibt es auch eine spezielle Stillberatung für Mütter, die ihr Kind zu früh auf die Welt gebracht haben. Häufig sind die Babys zu Beginn einfach noch zu schwach, um an der Brust zu trinken. Mittels Brusternährungsset, Pipette oder Fingerfeeder können sie aber dennoch Muttermilch erhalten.
Das bedeutet, die frisch gebackene Mama sollte direkt nach der Geburt damit beginnen, die Milchdrüsen zu stimulieren. Im Krankenhaus stehen dafür elektrische Doppelmilchpumpen, z.B. von Medela, zur Verfügung, die man nach der Entlassung auch bei Apotheken gegen Kaution ausleihen kann. Bei den ersten Stillversuchen sollten eine Hebamme und eine Stillberaterin unterstützend zur Seite stehen, der Start in die Still-Karriere ist für Frühchen und ihre Mamas besonders herausfordernd.
Tipp: Hautkontakt fördert die Ausschüttung von Bindungshormonen und jenen Botenstoffen, die die Milchbildung anregen. Die sogenannte „Känguru“-Methode wird als Therapie auf vielen Neugeborenenstationen erfolgreich praktiziert.
Gewinnung und Aufbewahrung von Muttermilch im Wochenbett
Der Einsatz von elektronischen Milchpumpen ist auf der Wochenbettstation für jene Mütter vorgesehen, die vorübergehend nicht oder nicht ausreichend stillen können. Möglicherweise sind sie von ihrem Baby getrennt, weil es auf der Neugeborenenstation versorgt wird – möglicherweise gibt es gesundheitliche Probleme, die das Stillen im vollen Umfang verhindern. Es empfiehlt sich ein Pumpintervall von etwa zwei Stunden. Die gewonnene Muttermilch wird entweder direkt gefüttert oder vom Pflegepersonal fachgerecht aufbewahrt. Zurück in den eigenen vier Wänden wird Muttermilch in geeigneten Behältern (z.B. Muttermilchbeutel) im Kühlschrank oder im Tiefkühlschrank bevorratet.
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