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Weiblicher Zyklus - Berechnung des Eisprungs
Für manche Paare ist es ein langer Weg bis zum Wunschbaby, bei anderen klappt es auf Anhieb. Der weibliche Körper steht dabei im Mittelpunkt des Geschehens: der Zyklus wird genau beobachtet, fruchtbare Tage werden bestimmt, gewisse Lebensmittel zur Steigerung der Fruchtbarkeit bewusst vermieden oder in den Speiseplan aufgenommen. Jede Frau sollte mit den zyklusbedingten Vorgängen in ihrem Körper vertraut sein – vor allem dann, wenn sie sich ein Baby wünscht.
Das Wissen um die fruchtbaren Tage kann nämlich dabei helfen, dem Babyglück einen Schritt näher zu kommen und schneller schwanger zu werden. Die Anzeichen für körperliche Veränderungen werden dabei von Frau zu Frau unterschiedlich wahrgenommen. Während die einen den so genannten Mittelschmerz spüren oder eine Veränderung ihres Zervixschleimes feststellen, geht der Zyklus bei anderen vollkommen spurlos vorüber. Letzteres gibt jedoch keinen Anlass zur Sorge. Mit ein wenig Übung, Aufmerksamkeit und Geduld, kann jede Frau Expertin für ihren eigenen Körper werden.
Die drei Zyklusphasen
Damit es zur Befruchtung kommt, sollten Samenzelle und Eizelle aufeinandertreffen. Dieses „Treffen“ muss außerdem unter speziellen Bedingungen stattfinden: die Frau muss sich in ihrer fruchtbaren Phase befinden, damit die Spermien überhaupt bis zur Eizelle vordringen können. Dafür, dass jeden Monat eine neue Eizelle heranreift, sorgt der weibliche Zyklus. Er entwickelt sich sich in 3 Phasen:
Proliferationsphase (vor dem Eisprung)
Der Beginn des monatlichen Zyklus wird vom ersten Tag der Regelblutung, das Ende vom letzten Tag vor der nächsten Regelblutung markiert. Die durchschnittliche Zykluslänge liegt bei 28 Tagen, Schwankungen sind aufgrund individueller Faktoren wie z.B. Stress, Medikamenteneinnahme oder Erkrankungen keine Seltenheit. Die Zeit vor dem Eisprung könnte man auch „Reifungsphase“ nennen, denn in dieser Phase kümmert sich der Körper primär um das Heranreifen der nächsten Eizelle und den Wiederaufbau der Gebärmutterschleimhaut. Für einen reibungslosen Ablauf sorgt das Hormon FHS (follikelstimulierendes Hormon). Es bewirkt die Reifung der Eizellen in den so genannten Eibläschen. In dieser Phase spielt Östrogen ebenfalls eine große Rolle. Einerseits ist es für die Verflüssigung der Gebärmutterschleimhaut zuständig – dies erleichtert den Samenzellen den Weg zur Eizelle. Andererseits ist ein konstant hoher Östrogenspiegel für die Stimulation der Hirnanhangdrüse verantwortlich, dadurch wird noch mehr FHS ausgeschüttet und dies führt am Ende der Proliferationsphase zum Eisprung.
Ovulationsphase (Eisprung)
Wann es tatsächlich zum Eisprung kommt, hängt von der Zykluslänge und anderen individuellen Faktoren ab. Als Grundregel geht man jedoch davon aus, dass das Eibläschen die Eizelle 14 Tage nach dem ersten Zyklustag freigibt. Sie wandert dann im Eileiter Richtung Gebärmutter. Dort wird bereits alles für eine mögliche Befruchtung und die Einnistung des Eis vorbereitet. Die tatsächlich fruchtbare Phase beträgt nicht mehr als 12 bis 24 Stunden. Trifft eine Samenzelle in dieser Zeit auf die Eizelle, kann es zur Verschmelzung kommen.
Lutealphase (nach dem Eisprung)
In dieser Phase wirkt ein Hormon, das auch während der Schwangerschaft wertvolle Dienste leistet, das Gelbkörperhormon Progesteron. Es zeichnet für den Anstieg der Körpertemperatur verantwortlich. Außerdem wird die Gebärmutterschleimhaut unter der Hormoneinwirkung dicker und zähflüssiger; es kommt zum „Verschluss“ des Gebärmutterhalses. Die steigende Dichte der Gebärmutterschleimhaut ist außerdem ein Zeichen dafür, dass der Körper bereit ist, das befruchtete Ei aufzunehmen. Kommt es tatsächlich zur Empfängnis bleibt der Progesteronspiegel konstant hoch und der Körper beginnt mit der Produktion des Schwangerschaftshormons HCG. Wird die Eizelle jedoch nicht befruchtet, nimmt die Ausschüttung von Progesteron und Östrogen stetig ab. Am Ende des Zyklus werden die zuvor aufgebauten Schleimhautschichten abgelöst und es kommt zur Regelblutung. Anschließend beginnt der monatliche Kreislauf wieder von Neuem.
Natürliche Familienplanung
Unterschiedliche Lebensphasen erfordern unterschiedliche Verhütungsmethoden. Während viele Frauen in jungen Jahren mit der Pille verhüten, wünschen sie sich mit steigendem Alter oftmals eine andere Form der Verhütung, die ohne Nebenwirkungen auskommt. Bei der natürlichen Familienplanung dreht sich alles um die Beobachtung des weiblichen Körpers. So lässt sich auf natürliche Art und Weise feststellen, wann die Frau ihre fruchtbaren Tage hat. Je nach Wunsch, kann dieses Wissen nun genutzt werden: die einen verzichten in dieser Zeit komplett auf Geschlechtsverkehr oder verhüten mit Kondom, die anderen haben genau dann Sex, da sie ein Baby bekommen möchten. Meist ist der monatliche Zyklus von bestimmten körperlichen Anzeichen begleitet, die Frauen nach einer Übungsphase richtig deuten können. Dazu zählen:
- Die Veränderung des Gebärmutterschleimes
- Die Veränderung des Muttermundes
- Eine erhöhte Basaltemperatur
- Eisprungblutung (brauner oder rötlicher, leichter Ausfluss)
- Gesteigerte Libido
- Ziehen oder Stechen im Bereich der Eierstöcke/Gebärmutter (Mittelschmerz)
- Spannungsgefühl in der Brust
Methoden zur Eisprung-Berechnung
Es gibt mehrere Methoden, die auf natürlichem Weg dabei helfen, den Eisprung und somit die fruchtbare Phase zu errechnen. Ausgangspunkt ist jeweils die Beobachtung bestimmter körperlicher Anzeichen beziehungsweise Veränderungen. Diese werden in einem Kalender oder Zyklusblatt notiert. Zuverlässig sind diese Methoden jedoch nur dann, wenn man über einen längeren Zeitraum hinweg beobachtet und zusätzlich auf einen regelmäßigen (gleichbleibenden) Tagesablauf achtet.
Kalendermethode:
Sie geht auf den Japaner Ogino und den Österreicher Knaus zurück. Beide haben in den 60-Jahren herausgefunden, dass der Eisprung ungefähr in der Mitte des weiblichen Zyklus statt findet. Daraus haben sie abgeleitet, dass Frauen ihre fruchtbaren Tage mit Hilfe eines einfachen Zykluskalenders bestimmen könnten. Zur Empfängnisverhütung ist die Kalendermethode aufgrund seiner Ungenauigkeit nicht beziehungsweise nur in Verbindung mit anderen Methoden geeignet. Wer jedoch ein grobes Gefühl für seinen Zyklus bekommen möchte, dem bietet die Kalendermethode eine gewisse Orientierung.
Temperaturmethode:
In der Zeit nach dem Eisprung bewirkt das Hormon Progesteron einen Anstieg der Körpertemperatur und genau das wird mit der Temperaturmethode gemessen. Vom ersten Tag des Zyklus an wird die Temperatur an derselben Stelle (vaginal, rektal oder oral) gemessen und die Werte in ein vorgefertigtes Datenblatt eingetragen. Wichtig: die Messung muss jeden Tag zur selben Zeit noch vor dem Aufstehen erfolgen. Ein regelmäßiger Schlafrhythmus und mindestens 5 Stunden Nachtruhe liefern die zuverlässigsten Ergebnisse.
Zervixschleim-Methode (Billings-Methode):
Hier steht die Veränderung der Gebärmutterschleimhaut im Mittelpunkt. Zu Beginn des Zyklus fühlt sich die Scheide eher trocken an. Je näher der Körper jedoch auf den Eisprung zusteuert, desto mehr Schleim wird abgesondert. Dieser verändert seine Konsistenz von anfänglich milchig bis hin zu glasklar und „spinnbar“ (das bedeutet er lässt sich wie ein Faden zwischen zwei Fingern ziehen) rund um den Eisprung. Die Beobachtung erfordert ein wenig Übung und Aufmerksamkeit. Meist wird die Billings-Methode in Kombination mit anderen Methoden angewandt.
Symptothermale Methode (Rötzer-Methode):
Sie verbindet die Erfassung der Basaltemperatur mit der Beobachtung des Gebärmutterschleimes. Zusätzlich wird die Festigkeit des Gebärmutterhalses ertastet. Alle Beobachtungen werden in ein umfassendes Zyklusblatt eingetragen und so können die fruchtbaren Tage bestimmt werden.
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