Man könnte meinen, dass das klassische Babyphone bald ausgedient hat. Immer mehr Anbieter bringen Babymonitore auf den Markt, die nicht mehr nur Ton aus dem Kinderzimmer übertragen, sondern auch ein hochwertiges Videobild des schlafenden Kindes bei Tag und Nacht liefern. Wir haben uns die BabyCam XL von reer für euch angesehen.

Die Funktionen der BabyCam XL

Vorneweg: Der Babymonitor von reer besteht aus vier Teilen. Einer Kamera, einem tragbaren Bildschirm und zwei dazugehörigen Netzteilen. Während der Kamerateil in der Schlafumgebung des Kinder gut eingerichtet und sinnvollerweise an den Strom angeschlossen werden muss, lässt sich der 4,3" TFT Farbbildschirm, gespeist durch einen Akku überall hin mit nehmen. Über eines der beiden Netzteile wird dabei der Akku des tragbaren Monitors geladen.

Über die Bildschirmeinheit lassen sich zahlreiche Einstellungen vornehmen. Sowohl die Bildschirmhelligkeit als auch die Lautstärke des übertragenen Tons können dabei geregelt werden. Das macht Sinn, den gerade für Eltern ist die Schlafenszeit des Kindes meist jene Zeit in der sich im Haushalt viele Dinge erledigen lassen. Egal ob in der Küche, der Werkstatt oder im Waschraum, die Anpassungsfähigkeit eines Babymonitors an die Umgebungsverhältnisse (helles Sonnenlicht, hohe Umgebungslautstärke) kann äußerst hilfreich sein. Und hierbei liegt auch eine der weiteren Stärken der BabyCam XL. Im Gegensatz zu vielen anderen verfügt dieses Gerät über eine bis zu 330° schwenk- und 110° neigbare Kamera sowie eine automatische Bewegungsverfolgung. Besonders, wenn man die Kamera öfter im Raum umstellt, man auf Reisen ist und eine neue Schlafsituation vorfindet oder schlicht einmal genauer hinschauen möchte ob das Kind nicht etwas zu heikel auf dem Bauch liegt, kann man sich mit der Fernjustierung des Blickfeldes und einem integrierten 2x Zoom Abhilfe schaffen. Das alles ohne das Kind durch ein Betreten des Schlafraumes womöglich zu wecken.

Zu den weiteren praktischen Features zählt ein Nachtsicht- sowie ein Eco-Modus der die Kamera bei Geräuschen im Zimmer des Kindes automatisch aktiviert. Die angesprochene Nachtsichtfunktion wird mittels Infrarot-Technologie umgesetzt und aktiviert sich automatisch, wenn die Lichtsituation dies verlangt. Auch absolut hilfreich und durchaus Standard bei vielen Geräten heutzutage ist die Anzeige der Temperatur auf dem Monitor. Hitze im Sommer oder gerade in der Übergangszeit im Frühling und im Herbst ist das durchaus hilfreich, wenn man sich beim ersten Kind noch nicht so sicher ist, welcher Baby-Schlafsack beispielsweise jetzt der richtig ist.

Auch verfügt die BabyCam XL über eine Gegensprechfunktion, ein Nachtlicht an der Kamera oder die Möglichkeit Musik einzuschalten. Diese Funktionen sind aus unserer Sicht nice-to-have, tatsächlich wird man sich meist bemühen schnell beim Kind zu sein, wenn es sich meldet. Die Tonqualität ist dabei recht ordentlich und übertraf unseren Erwartungen.

Simple aber durchdacht erscheinen uns Details wie eine passende Wandhalterung für die Montage der Kamera an der Wand oder der Standfuß mit dem sich der horizontal ausgerichtete Bildschirm der Empfangseinheit aufstellen lässt. Worin sich die BabyCam XL von anderen Geräten unterscheidet ist, dass sich bis zu vier Kameras mit einer Bildschirmeinheit verbinden lassen. Eltern mehrerer Kinder, die im Alter nahe beieinander sind, werden das zu schätzen wissen.

Das Kind im Blickfeld bedeutet Sicherheit

Einer der Gründe, warum sich Babymonitore zunehmend durchsetzen, ist der wiedererstarkende Trend zum Familienbett. Der heutigen Elterngeneration ist es zunehmend wichtig, auch in der Nacht mit dem Kind nahe zu sein, ihm Geborgenheit und Wärme zu geben und es nicht in einem eigenen Bettchen abzulegen. Zudem weiß man mittlerweile, daß die Praxis des Familienbetts die emotionale Entwicklung stärkt und vor allem das generelle Sicherheitsbefinden des Kindes fördert.

Ein Manko bringt dies jedoch oft mit sich: Das Elternbett, das sich so zum Familienbett wandelt, ist oft deutlich schwieriger zu sichern als beispielsweise ein Gitterbett. Erwachsenenbetten sind erhöht und sobald ein Kind dem Krabbeln und Rollen mächtig ist, können Stürze von den den Seitenkanten leichter erfolgen. Zwar gibt es auch hier Bettgitter u. a. auch von reer, ein rein akustisches Babyphone liefert aber dennoch über die Bewegung des Kindes im Schlaf oder kurz nach dem Aufwachen wenig Information. So empfiehlt sich ein Babymonitor mit Videofunktion vor allem jenen Eltern die das gemeinsame Familienbett praktizieren.

Fazit

Wir können der BabyCam XL einiges abgewinnen. Sie zählt sicher nicht zu den hübschesten Geräten am Markt, im Leistungsspektrum spielt sie aber ganz vorne mit. Sowohl die Qualität des Videobilds als auch die zahlreichen Funktionen und Einstellungen bieten für nahezu alle Schlafsituationen etwas. Alle Bedienelemente sind leicht zu erreichen und erklären sich von selbst, was in die einfache Bedienung des Geräts einspielt. Nicht nennenswert relevant für den sicheren Babyschlaf aber doch ein Aspekt den wir erwähnen möchten, reer könnte sich in puncto Design des Produkts und der optischen Menüführung auf der Bildschirmeinheit etwas mehr zutrauen. Aber wir meinen, auch diese Features können wir für den Nachfolger erwarten.