Babyphone: Welches Gerät ist das Richtige für dich?

Babyphone sind zuverlässige Begleiter im Baby und Kleinkindalter und aufgrund ihres praktischen Nutzens im Alltag ein Must-have bei der Erstausstattung. Mithilfe eines Babyphones hast du immer ein Ohr bei deinem Kind, auch wenn es in einem anderen Zimmer in seinem Bettchen liegt. Mittlerweile gibt es am Markt unterschiedlichste Modelle, Funktechnologien, Geräte mit oder ohne Videoübertragung, Geräte mit Gegensprechfunktion und sogar Babyphone mit Sensormatten, die die Schlaf- und Atembewegungen des Kindes in der Nacht aufzeichnen. Damit du nicht den Überblick verlierst, haben wir dir hier die wichtigsten Grundlagen zur Kaufentscheidung zusammengefasst – mit unserem Ratgeber findest du im Handumdrehen das passende Babyphone für dich und deinen Nachwuchs!

Analog oder Digital?

Die Grundentscheidung, die alle Eltern treffen müssen, ist jene der Funkweise des Babyphones. Der Großteil aller Geräte sendet digitale Signale, alternativ kannst auch auf analoge Sender-Empfänger-Modelle setzen. Sowohl die digitale als auch die analoge Übertragung bietet Vor- und Nachteile, die du gegeneinander abwiegen solltest. Für analoge Modelle spricht, dass sie strahlenreduziert betrieben werden können und ihr Anschaffungspreis üblicherweise nicht sehr hoch ist. Digitale Babyphone erkennst du an den Kennzeichnungen DECT, FHSS, WLAN oder 3G/4G. Sie senden dauerhaft Signale aus und verfügen über Zusatzausstattungen wie Musikfunktion, Gegensprechanlage, Raumtemperaturfühler oder ein integriertes Nachtlicht. Wir haben die typischen Merkmaler beider Technologien kurz für euch zusammengefasst:

Analoge Babyphone:

  • Funktionieren wie Walkie Talkies. Es gibt eine Sende-Einheit und eine Empfänger-Einheit. Beide müssen für die Übertragung aktiviert sein.
  • Senden auf einer Frequenz von 446 MHz oder 864 MHz.
  • Bis zu 8 wählbare Kanäle.
  • Signale sind nicht immer störungsfrei – je nachdem, wie viele andere Sender ebenfalls funken.
  • Die Kommunikation ist nur von Sender zum Empfänger möglich (1-Weg-Kommunikation).
  • Durch den Verzicht auf digitale Kanäle sind analoge Geräte strahlenreduziert, von ihnen geht wenig Elektrosmog aus im Vergleich zu digitalen Geräten.
  • Je nach Gerät kann es bei der Übertragung zu klassischen Geräuschen wie Rauschen oder Knacksen kommen.
  • Keine Videofunktion.
  • Je nach Hersteller Zusatzfunktionen wie Nachtlicht oder Temperaturmessgerät.
  • Kostengünstig in der Anschaffung.
  • Die Reichweite variiert von Gerät zu Gerät und kann bis zu 5000 Meter betragen. Die durchschnittliche Reichweite liegt zwischen 300 und 1.500 Metern. Es kommt dabei auch immer darauf an, welche Hindernisse, wie viele Wände, Gegenstände usw. die Verbindung stören können. Bei der Reichweite unterscheidet man zudem immer Reichweite in den Innenräumen und Reichweite im Freien also ohne Hindernisse.

Digitale Babyphone auf einen Blick

  • Senden sie auf einer Frequenz von 1880 bis 1900 MHz, spricht man von DECT-Technologie.
  • Ebenso gibt es digitale Geräte, die auf FHSS zurückgreifen (Frequenz 2400 MHz).
  • Manche Anbieter arbeiten bei ihren Geräten mit WLAN oder dem Mobilfunknetz. Voraussetzung für den Betrieb ist dann natürlich das Vorhandensein eines WLAN-Netzwerkes oder die Verbindung mit deinem bestehenden Mobilnetz. WLAN und Mobilfunk-Babyphone zählen am Markt nicht zum Standard-Angebot. Da die Nachteile die Vorteile überwiegen und Hersteller zumeist auf bewährte DECT-Technologien zurückgreifen.
  • Digitale Babyphone haben häufig eine Videofunktion, ausgenommen sind DECT-Geräte.
  • Die Standardreichweite liegt bei 500 Metern. Wenn Videos übertragen werden, sinkt sie auf etwa 300 Meter. Achte auch hier auf den Unterschied „Reichweite in Innenräumen“ und „Reichweite im Freien“.
  • Bei digitalen Geräten ist eine 2-Wege-Kommunikation möglich.
  • Die Geräuschqualität ist sehr gut und wenig störungsanfällig.
  • Digitale Geräte gelten als abhörsicher.

Babyphone mit Kamera oder Sensorfunktion

Für die einen sind sie überflüssig, für die anderen ungemein praktisch: Babyphone mit Kamerafunktion. Es handelt sich hierbei ebenfalls um zwei Geräte. Eine Kamera, die im Schlafzimmer oder Kinderzimmer montiert wird und an eine zweite Einheit gekoppelt ist. Diese verfügt über ein Farbdisplay und zeigt dir jede Bewegung deines Babys an. Die Ausstattung der Displayeinheit variiert von Gerät zu Gerät. Manche Hersteller haben eine Zoom-Funktion integriert, andere eine farbliche Geräuschanzeige, wiederum andere einen emissionsparenden Modus für die Phasen, in denen dein Baby ruhig schläft. Natürlich gibt es auch Unterschiede in der Auflösung und Größe des Displays.

Tipp: Eine Nachtsichtfunktion bei der Kamera ermöglicht dir auch im Dunklen eine Überwachung deines Babys. Vorteil eines Babyphones mit Kamera ist, dass du direkt zum Geräusch, dass dein Baby von sich gibt, ein Bild hast. So kannst du mit dem Blick auf den Bildschirm beurteilen, ob du gleich ins Kinderzimmer gehen sollst oder ob der Nachwuchs vielleicht nur kurz hochschreckt und sich in der nächsten Minute selbst beruhigt. Der Nachteil der Kamerababyphone ist die erhöhte Strahlungsbelastung. Schließlich wird durchgehend ein Bild gesendet. Vorhandene WLAN-Netzwerke können die Bild- und Audioqualität zudem beeinträchtigen, auch die Reichweite der Videoübertragung ist im Innenraum beschränkt.

Spezialprodukte sind Babyphone, die gemeinsam mit einer Sensormatte geliefert werden. Die Matte wird ins Babybett gelegt, um die Bewegungen deines Babys zu registrieren. Ebenso wird ein Signal gesendet, wenn die Bewegung ausbleibt. Zusätzlich gibt es auch einen Geräuschmelder, der Audiosignale sendet. Ob solche umfassenden Überwachungssysteme eingesetzt werden sollen und welchen tatsächlichen Nutzen sie bringen, gilt generell eher als umstritten. Manche Eltern fühlen sich dadurch jedoch sicherer.

Strahlenbelastung

Kommen wir zu einem Thema, das in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus gerückt ist. Digitale Babyphone senden permanent Signale aus, das wiederum erhöht die Strahlenbelastung in deinem Haushalt. Die Konsumentenschutzorganisation Stiftung Warentest untersucht in regelmäßigen Intervallen aktuelle Babyphone und hat in Rahmen eines Tests bereits 2014 festgestellt, dass Babyphone eine nicht unbeachtliche Menge an Elektrosmog verbreiten. Die sogenannte gepulste Strahlung wurde von den Konsumentenschützern kritisch hervorgehoben. Sie steht im Verdacht, krebserregend zu sein.

Wichtig: Wenn du dir Sorgen bezüglich der Strahlung machst, kannst du diese komplett umgehen, indem du auf ein analoges Babyphone setzt. Bei den digitalen Modellen gibt es zum Teil auch strahlenreduzierte Geräte. Erkundige dich beim Hersteller oder achte auf entsprechende Siegel z.B. „Der Blaue Engel“.

Apps

Eine Alternative zum Babyphone, die je nach Anbieter und Smartphone einmal besser und einmal schlechter funktioniert, ist eine Babyphone-App. Du benötigst dafür zwei Smartphones und die entsprechende Anwendung aus dem App-Store (kostenlos oder mit kostenpflichtigen Features). Außerdem musst du eine aktive WLAN-Verbindung oder ausreichend mobile Daten zur Verfügung haben. In der Praxis zeigt sich, dass es zwar durchaus praktisch ist, einfach eine App zu verwenden, die Überwachung des Babys jedoch nicht zuverlässig funktioniert. Immer wieder kann es zu Verbindungsproblemen kommen, wenn z. B. die Bandbreite deines WLAN-Netzes vorübergehend nicht ausreicht. Außerdem beanspruchen die Apps relativ viel Akku-Laufzeit und verursachen im Babyzimmer eine zusätzliche Strahlenbelastung.

Fazit: Als unkomplizierte Überbrückung für ein oder zwei Nächte im Hotel oder bei Verwandten, leisten Babyphone-Apps gute Dienste, als Dauerlösung sind sie jedoch nur eingeschränkt zu empfehlen.

Ein paar Fragen für deine Kaufentscheidung:

  1. Möchtest du eine unnötige Strahlenbelastung vermeiden?
  2. Wo soll das Babyphone verwendet werden? Bleibt ihr nur in der Wohnung oder geht ihr auch in den Garten? Soll es auf Reisen und im Hotel auch funktionieren?
  3. Ist das Audiosignal für dich ausreichend oder möchtest du dein Kind am Bildschirm sehen können?
  4. Bevorzugst du zwei physische Empfangs- und Sendeeinheiten oder ist dir eine mobile Anwendung für dein Smartphone lieber?
  5. Legst du Wert auf eine lange Akkulaufzeit?
  6. Soll das Babyphone auch kabellos funktionieren?
  7. Wie viel darf das Babyphone kosten?
  8. Möchtest du Zusatzfunktionen wie das Abspielen von Liedern, ein Nachtlicht oder ein Thermometer für die Raumtemperatur?

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