Heiraten in der Schwangerschaft

Eine Hochzeit ist auch mit Babybauch möglich und mit vielen Pausen für das Brautpaar kann es ein unvergesslicher Tag werden. Wenn du schwanger bist und den Bund fürs Leben schließen möchtest, gibt es ein paar Dinge, die du beachten solltest. Schließlich bist du „in anderen Umständen“ und das sollte bei der Hochzeitsplanung natürlich berücksichtigt werden. Welche Entscheidungen zu treffen sind und worauf schwangere Bräute achten sollen, wir haben alle Informationen zum schönsten Tag des Lebens für dich gesammelt.

Ja, ich will: Vom richtigen Zeitpunkt

Vorweg: Ob du schwanger heiraten möchtest oder nicht, ist eine Grundsatzfrage, die jede*r nur für sich selbst beantworten kann. Manchmal platzt eine Schwangerschaft als Überraschung in bestehende Hochzeitspläne, manchmal entscheiden sich Paare bewusst dafür, noch zu heiraten, bevor das Kind geboren wird. Die Gründe dafür können unterschiedlich sein: Man möchte das Kind in ein abgesichertes Familiensystem eingliedern, finanzielle Vorteile in Anspruch nehmen oder man findet die Vorstellung, mit Baby im Bauch zu heiraten, schlichtweg romantisch. Es bleibt vollkommen euch überlassen, warum ihr heiratet und ob die Hochzeit mit oder ohne Babybauch stattfinden soll. Wichtig ist, dass ihr euch auf diesen Tag freut und gemeinsam mit euren Gästen das Leben, die Liebe und vielleicht auch schon die Freude über das neue Familienmitglied feiert.

Wenn du schwanger heiratest, spielt Timing eine wichtige Rolle. In den ersten Schwangerschaftswochen stellt sich dein Körper noch darauf ein, deinem Kind ein gesundes Heranwachsen zu ermöglichen. Dein Hormonspiegel verändert sich und langsam vielleicht auch dein Körper, indem erste Rundungen sichtbar werden. Möglicherweise leidest du unter Übelkeit während der Schwangerschaft oder du fühlst dich erschöpft und rasch müde. Das ist vollkommen normal, schließlich vollbringt dein Körper gerade Höchstleistungen. Spätestens zwischen der 16. und 20. Schwangerschaftswoche sollten anfängliche Beschwerden abklingen. Im zweiten Trimester blühen Schwangere regelrecht auf. Die Übelkeit ist verfolgen, der Bauch noch nicht so groß und Beschwerden, die im letzten Drittel der Schwangerschaft auftauchen können, sind noch weit entfernt. Daher eignet sich für eine Hochzeit auch das Zeitfenster zwischen dem vierten und sechsten Schwangerschaftsmonat besonders gut. Gegen Ende der Schwangerschaft wird es immer anstrengender, über einen längeren Zeitraum zu stehen oder zu tanzen – das solltest du bedenken, falls du doch eher im letzten Drittel heiraten möchtest.

Ebenso macht es Sinn, ein paar Gedanken über die Jahreszeit anzustellen. Winterhochzeiten können wunderschön sein, vor allem wenn es schneit. Aber auch Sommerhochzeiten sind beliebt, da sie unter freiem Himmel stattfinden können, wenn das Wetter mitspielt. Bedenken solltest du, dass es im Sommer sehr heiß werden kann und dies mitunter Probleme für deinen Kreislauf mit sich bringt. Für Hochzeiten mit Babybauch bieten sich die milderen Jahreszeiten an, wie beispielsweise der Frühling, aber auch der Spätsommer.

Tipp: Locations und Standesämter sind an Wochenenden meist schon Monate im Voraus ausgebucht. Wenn ihr spontan seid, könnt ihr auch einen Termin unter der Woche oder an Fenstertagen reservieren.

So findest du das passende Brautkleid

Kommen wir zu einem der wichtigsten Punkte auf der To-Do-Liste einer Braut: die Wahl des passenden Brautkleides. Das ist schon für nicht-schwangere Bräute eine echte Herausforderung, schließlich gibt es beinahe unüberschaubar viele Stilrichtungen, Ausführungen, Farben, Längen und Varianten. Auch als Schwangere hast du die Qual der Wahl, wenn es um das Umstandsbrautkleid geht. In erster Linie sollst du natürlich ein Kleid aussuchen, in dem du dich wohlfühlst und bei dem du dir vorstellen kannst, es den ganzen Tag zu tragen. Auch Zwei-Teiler, z.B. mit Brautbody und Brautrock, erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.

Folgende Tipps legen wir dir noch ans Herz:

  • Wähle Unterwäsche, die deiner Haut und sich deinen wachsenden Rundungen anpasst. Die Qualität des Stoffes spielt dabei eine Rolle. An deinem großen Tag soll nichts reiben, zwicken oder einschneiden. Der BH, den du wählst, soll deine Brust gut stützen und sich rundum angenehm anfühlen. Es gibt zudem Slips, die über den Bauch gezogen werden können. Auch dadurch haben sie einen leichten Stützeffekt – das wird von vielen Schwangeren als sehr komfortabel empfunden.
  • Weiche fließende Stoffe tragen sich nicht nur gut, sie umschmeicheln auch deinen Körper. Neben der Optik ist bei einem Umstandskleid für Schwangere auch der Komfort ein wichtiger Faktor. Setze auf hochwertige Materialien wie Satin, Bio-Baumwolle oder Spitze. Wenn du es naturbelassener oder trachtiger angehen möchtest, kannst du auch Leinen wählen.
  • Dein Brautkleid soll dich nicht einengen. Korsagen, Schnürungen und Raffungen sehen zwar wunderschön aus, sie können nach ein paar Stunden jedoch unangenehm sein. Achte stattdessen auf lockere Schnitte mit Abnähern und Details an jenen Stellen, die nicht so sehr drücken, z.B. unter der Brust.
  • Wenn du eher am Anfang deiner Schwangerschaft heiratest und dein Bäuchlein noch kaschieren möchtest, wähle ein Kleid in A-Linie oder einen Schnitt, der die Aufmerksamkeit von der Bauchpartie ablenkt.
  • Der wachsende Babybauch wird mit einem Kleid im Empire-Stil elegant in Szene gesetzt. Der Stoff liegt am Oberkörper eng an, hat einen Abnäher unter der Brust und fällt dann locker in A-Linie nach unten. Wenn du möchtest, kannst du den Babybauch mit einem goldenen oder färbigen Band extra betonen.
  • Du solltest nicht so lange warten, bis du einen Termin im Brautmodengeschäft vereinbarst. Zum einen sind diese zumeist gut gebucht, zum anderen ist es stressfreier, wenn du genug Zeit hast, um ein passendes Kleid zu wählen.
  • Der finale Abstecktermin sollte so kurz wie möglich vor der Hochzeit erfolgen. Schließlich kann dein Babybauch rasch oder langsam wachsen. Findet die letzte Anprobe einige Wochen vor der Hochzeit statt, kann es passieren, dass dir das Kleid nicht mehr passt, weil der Bauch eben größer geworden ist.
  • Wenn du dein Dekolleté betonen willst, kannst du auf einen V-Ausschnitt oder ein trägerloses Kleid setzen.
  • Mittlerweile gibt es auch schon ein tolles Angebot an Umstandsbrautkleidern im Internet – du kannst dir dein Kleid also auch bequem von zu Hause aussuchen und gemütlich daheim probieren. Kleine Änderungen kannst du bei einer Schneiderin vor Ort vornehmen lassen, sofern notwendig.

Ganz entspannt: Das Hochzeitsprogramm

Stress in der Schwangerschaft lässt sich manchmal nicht verhindern, weil du vielleicht noch einen Umzug zu organisieren hast, das Kinderzimmer einrichten möchtest oder du noch ein paar berufliche Angelegenheiten klären musst, bevor es in die Babypause geht. An deinem großen Tag hingegen ist Stress jedenfalls tabu. Hochzeiten, die von früh bis spät durchgetaktet sind und über viele Programmpunkte verfügen, können mitunter auch für Brautpaare ziemlich anstrengend werden – und das solltest du in der Schwangerschaft unbedingt vermeiden. Die gute Nachricht: Ihr habt es in der Hand, wie turbulent euer Hochzeitstag ausfällt. Paaren, die schwanger heiraten wollen, empfehlen Hochzeitsplaner*innen gerne, das Fest kleiner ausfallen zu lassen. Weniger Gäste bedeuten weniger Aufwand und weniger Organisation im Vorfeld. Vielleicht möchtet ihr vorerst nur standesamtlich im kleinen Kreis heiraten und die kirchliche Trauung mit vielen Freunde*innen und Verwandten nachholen, wenn der Nachwuchs auf der Welt ist.

Lass dir bei den Vorbereitungen von Freund*innen, Familie oder einer Hochzeitsagentur unter die Arme greifen. Dadurch fällt Druck von dir ab, alles allein organisieren und entscheiden zu müssen. Aufgaben zu delegieren ist tatsächlich etwas, das du ernst nehmen solltest. Nicht an jedem Tag in deiner Schwangerschaft wirst du dich gleich gut fühlen, an manchen Tagen steht dir der Sinn nach mehr Ruhe – genau dann ist es gut, wenn du Menschen hast, die dich entlasten und sich darum kümmern, dass die Hochzeitsvorbereitungen ohne Unterbrechung weiterlaufen.

Für den großen Tag an sich gibt es ein paar Dinge, die schwangere Bräute beachten sollten. Starte jedenfalls gemütlich und ohne Stress. Das bedeutet, längere Anfahrtszeiten zur Hochzeitslocation vermeiden oder schon einen Tag vorher anreisen. Auch mit dem Styling solltest du dir Zeit lassen. Idealerweise findest du jemanden, der zu dir kommt und sich sowohl um eine Brautfrisur als auch das passende Make-Up kümmert. Dann kannst du noch entspannt in deinem Zimmer oder deinen eigenen vier Wänden bleiben und musst nicht schon in der Früh einen Termin-Sprint hinlegen. Dir ausreichend Zeit für Pausen zu nehmen, das ist etwas, das wir dir wirklich ans Herz legen.

Plant die Hochzeit so, dass du dich zwischendurch auch immer wieder ausrasten oder hinsetzen kannst. Vielleicht bietet sich sogar die Möglichkeit, dich zwischen Trauung und Essen/Abendgestaltung ein wenig zurückzuziehen oder die Füße hochzulegen. Idealerweise finden alle Programmpunkte an einer oder maximal zwei Locations statt. Zu viele Ortswechsel sind anstrengend und kosten Kraft. Außerdem entsteht dann ein gewisser Zeitdruck, immer pünktlich zum nächsten Programmpunkt zu erscheinen. Überlegt euch im Vorfeld, was ihr unbedingt an eurem großen Tag unterbringen möchtet und worauf ihr vielleicht in Anbetracht der Schwangerschaft verzichten wollt. Weniger ist in diesem Fall tatsächlich mehr. Ziel sollte es immer sein, dass ihr mit euren Liebsten feiern und die Stunden genießen könnt.

Tipps für einen unvergesslichen Tag

  1. Auch wenn man es sich nicht wünscht, vor unerwarteten Komplikationen oder Ereignissen ist niemand gefeit. Organisiere und buche also so, dass du gewisse Aufträge auch stornieren kannst, z.B. das Catering, die Location, den*die Fotograf*in.
  2. Wusstest du, dass man Hochzeitsdeko auch selbst machen kann? Wenn du nichts findest, dass dir zusagt, kannst du dir zahlreiche Inspirationen für DIY Tisch- und Hochzeitsdeko. Und dann an ein paar Nachmittagen einfach gemütlich drauflos basteln – am besten mit Freund*innen!
  3. Alkohol ist für Schwangere natürlich tabu, so viel ist klar. Du musst dennoch nicht auf Genuss verzichten. Es gibt mittlerweile tolle alkoholfreie Cocktails (sogenannte Virgin Cocktails), die ausgezeichnet schmecken und auch auf die Menüfolge abgestimmt werden können!
  4. Vereinbare mit (d)einer*m Schneider*in eine letzte Anprobe, die so knapp wie möglich bei der Hochzeit liegt. In ein paar Tagen kann dein Bauch nicht so viel wachsen, in zwei oder drei Wochen hingegen schon.
  5. Achte auch beim Essen darauf, dass es jedenfalls für Schwangere geeignet ist. Es gibt ein paar Dinge, auf die du bekanntlich verzichten musst, z.B. Alkohol, rohe Eier, rohes Fleisch und roher Fisch sowie Rohmilchprodukte. Nimm nichts zu dir, das lange steht (z.B. Salate von einem Buffet) oder möglicherweise nicht unter Einhaltung einer ordentlichen Küchenhygiene zubereitet worden ist.
  6. Wenn du eine Hochzeitstorte in Auftrag gibst, informiere die Konditorei über deine Schwangerschaft. Alkoholhaltige Sirupe oder Liköre werden gern zur Zubereitung von Füllungen und Cremes benutzt, der*die Konditor*in soll auf alkoholfreie Alternativen zurückgreifen.
  7. Bequemes Schuhwerk ist besonders wichtig. Wähle Schuhe, die dich nicht einengen und die über ein gutes Fußbett verfügen. Schließlich sind Wassereinlagerungen in den Füßen gegen Ende der Schwangerschaft keine Seltenheit. Auf hohe Schuhe oder hohe Absätze solltest du ebenfalls verzichten – mit flachen Schuhen kannst du leichter die Balance halten. Wenn du möchtest, kannst du dir auch ein Paar bequeme Schuhe zum Wechseln bereitlegen.
  8. Du hast keine Lust, den ganzen Tag im Hochzeitskleid zu verbringen? Das ist vollkommen in Ordnung. Du kannst dir für den geselligen Teil beim Essen oder Tagesausklang ein Braut-Outfit zusammenstellen, das genauso festlich, aber bequem zu tragen ist.
  9. Tipps zum Kauf der Ringe: Achte darauf, wie sich deine Finger im Laufe der Schwangerschaft verändern. Vielleicht hast du Wassereinlagerungen, dann schwellen gewissermaßen auch deine Finger an und du benötigst einen größeren Ring, der dir nach der Schwangerschaft jedoch wieder zu groß ist, wenn die Finger dünner werden. Ihr könntet euch also für die Hochzeit in der Schwangerschaft für günstigere Ringe entscheiden und später dann hochwertige Eheringe aussuchen.
  10. Nehmt euch die Zeit im Vorfeld mit dem*der Fotograf*in zu planen. Stundenlange Fotoshootings mit vielen Locationwechseln sind für Schwangere zu anstrengend. Vielleicht könnt ihr das Shooting auf eine Stunde beschränken oder auf mehrere kleine Einheiten aufteilen. Der*die Fotograf*in kann aber auch einfach so Fotos aufnehmen, ohne dass ihr ein Extra-Shooting plant. Zusätzlich können eure Gäste einen Teil der Arbeit übernehmen. Mit Einwegkameras oder Polaroid-Kameras können sie ihre besten Momente auf eurer Feier festhalten.

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