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Stillberatung
Ob eine Frau ihr Kind stillen möchte oder nicht, entscheidet sie meist noch während der Schwangerschaft. Vielen Müttern ist es ein Bedürfnis, ihr Kind einige Monate an die Brust zu legen, andere Mütter entscheiden sich aus persönlichen oder medizinischen Gründen dagegen. Steht der Entschluss fest, sind damit meist viele Fragen und Unsicherheiten verbunden. Vor allem bei Frauen, die zum ersten Mal ein Kind erwarten.
Die Milchproduktion
Die Stillphase erlebt jede Frau anders. Als gesichert gilt jedoch, dass in der Muttermilch viele wertvolle Stoffe stecken, die das Neugeborene bestmöglich versorgen und so Wachstum als auch Entwicklung fördern. Die weiblichen Drüsen produzieren drei unterschiedliche Arten von Milch: Vormilch (vom Zeitpunkt der Geburt bis zu ersten Milchproduktion), Übergangsmilch (von der ersten Milchproduktion bis zur Produktion der reifen Milch) und die so genannte reife Frauenmilch (deren Produktion startet wenn das Baby zwischen 3 und 8 Wochen auf der Welt ist).
Die Milchproduktion beginnt jedoch nicht gleich nach der Geburt, sondern erst 3-5 Tage später. Rund um den Milcheinschuss werden die Brüste prall und berührungsempfindlich, das erleben manche Frauen als unangenehm. Hebammen empfehlen daher in dieser Zeit besonders viel Ruhe und Geduld mit dem eigenen Körper. Je gelassener sie den natürlichen Vorgängen des Körpers gegenüberstehen, desto besser können stillende Mütter mit der neuen Situation umgehen.
Hilfe beim Stillen
Ein Kind anzulegen und mit der Brust zu füttern, ist für frisch gebackene Mamis eine vollkommen neue Erfahrung. Stillen ist eine natürliche Angelegenheit, dennoch können hier und da Probleme wie beispielsweise Milchüberschuss oder wunde Brustwarzen auftreten. Auf dem Weg zum Stillglück sollte man die Unterstützung von Hebammen oder ausgebildeten Stillberaterinnen in Anspruch nehmen. Sie geben konkrete Tipps und Hinweise, wie aus den regelmäßigen Stilleinheiten harmonische, glückliche Momente für Mutter und Kind werden können.
Auch wenn jede Frau ihre Stillzeit unterschiedlich erlebt, gibt es dennoch Probleme und kleine Schwierigkeiten, die alle Frauen gleichermaßen betreffen können. In vielen Fällen gelingt es betroffenen Frauen jedoch, mit einfachen Maßnahmen Abhilfe zu schaffen.
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Probleme mit der Brust
Bereits während der Schwangerschaft stellen viele Frauen fest, dass sich ihre Brüste nicht nur verändern, sondern auch sensibler auf Berührungen reagieren. Hormone sorgen schließlich dafür, das Brust- und Drüsengewebe auf die Versorgung des Neugeborenen vorbereitet werden. Sowohl die ungewohnte Beanspruchung der Brustwarzen als auch die Milchproduktion, können zu wunden Stellen oder Entzündungen führen.
Wunde Brustwarzen
Das eigene Kind beim friedlichen Saugen und Nuckeln zu beobachten, löst bei Eltern und Müttern im Speziellen ein besonderes Glücksgefühl aus. Als unliebsamer Nebeneffekt können die Brustwarzen jedoch wund oder rissig werden. Manchmal ist dies darauf zurückzuführen, dass das Baby nur die Spitze der Brustwarze und nicht die ganze Brustwarze samt Vorhof in den Mund nimmt. Wunde Brustwarzen können mit Muttermilch oder einer speziellen Wundsalbe behandelt werden. Zusätzlich empfehlen Hebammen so oft wie möglich auf das Tragen eines BHs zu verzichten.
Entzündung der Brust
Ist die Brust entzündet, sollte dies unbedingt ernst genommen werden. Als sichere Symptome gelten spannende, pralle Brüste oder Knoten in der Brust in Kombination mit hohem Fieber. Frauen, die den Verdacht auf eine Brustentzündung haben, sollten sich unverzüglich an die Hebamme beziehungsweise einen Arzt/eine Ärztin wenden. Sie können abwägen, welche Behandlungsmaßnahmen zu treffen sind und der stillenden Frau schnell helfen. Die Möglichkeiten reichen von klassisch-schulmedizinischen Methoden bis hin zum Einsatz von Homöopathie oder naturheilkundlichen Verfahren. In jedem Fall sollte sich die betroffene Frau ausreichend Bettruhe gönnen; dies begünstigt den Heilungsprozess.
Spannungsgefühle in der Brust
Zum Zeitpunkt des Milcheinschusses sind die Brüste meist besonders prall und fühlen sich geschwollen an. Jede Berührung sowie das Stillen bereitet der Frau Schmerzen. Die Schwellung der Brust ist sehr unangenehm, jedoch aus medizinischer Sicht eine unbedenkliche, natürliche Notwendigkeit. Nach wenigen Tagen geht das Spannungsgefühl im Normalfall von alleine zurück.
Pilzinfektion
Es kann vorkommen, dass sich Mutter und Kind gegenseitig immer wieder mit dem gleichen Erreger anstecken. Es handelt sich hierbei um einen Pilz (Soor), der ursprünglich vom Kind auf die Mutter übertragen wird. Weißliche Erhebungen rund um den Mund des Babys oder im Windelbereich, könnten auf eine mögliche Infektion hindeuten. Ein Kinderarzt oder eine Kinderärztin kann feststellen, ob es sich tatsächlich um eine Pilzinfektion handelt und gegebenenfalls eine Salbe für Mutter und Kind verschreiben.
Rund um die Milchproduktion
Mit der Hilfe von Hormonen beginnen die Milchdrüsen bereits während der Schwangerschaft zu arbeiten und die Brust auf die Stillzeit vorzubereiten. Da es um die Versorgung des Babys geht, sind die Funktionen des Körpers perfekt aufeinander abgestimmt und so kommt es selten zu gravierenden Problemen bei der Milchproduktion. Dennoch können kleinere Schwierigkeiten auftreten, die die Stillfreuden einer Mutter manchmal ein wenig trüben.
Milchstau
Von einem Milchstau spricht man, wenn an bestimmten Stellen die Milch nicht ausreichend fließen kann und sie sich dort anstaut. Bemerkbar macht sich ein Milchstau durch einen Knoten oder verhärtetes Gewebe. Die Stelle ist manchmal auch gerötet und sehr empfindlich. Als lindernde Maßnahmen empfehlen Hebammen, das sanfte Ausstreichen der Brust in Richtung Brustwarze oder das Auflegen von warmen, feuchten Tüchern. Manchen Frauen hilft es auch, Topfen auf die betroffene Stelle aufzutragen und diesen erst abzuwaschen, wenn er getrocknet ist. Vorbeugend können stillende Frauen darauf achten, regelmäßig die Stillposition zu wechseln.
Zu viel Milch
In den ersten Monaten nach der Geburt produziert der Körper besonders viel Milch, da er ausreichend Nahrung für das Neugeborene zur Verfügung stellen will. Manchmal kommt es in dieser Zeit zu einem Milchüberschuss, die Folge: schmerzende, angeschwollene Brüste. Wohltuende Wickel und Salbeitee helfen dabei Spannungsgefühl und Milchproduktion zu reduzieren. Hebammen raten bei einer übersteigerten Milchproduktion auch dazu, bei jedem Stilldurchgang abwechselnd nur eine Brust zu entleeren.
Zu wenig Milch
Manchmal ist genau das Gegenteil der Fall und die Milchproduktion kommt nur schleppend in Gang. In solchen Fällen ist es ratsam, eine Hebamme oder Stillberaterin um ihre Anwesenheit während des Stillens zu bitten. Sie stellt fest, ob das Baby richtig angelegt wird und ordentlich saugt (der Saugreflex fördert die Milchproduktion). Außerdem sollten stillende Mütter ausreichend Flüssigkeit zum Beispiel milchbildende Kräutertees und Wasser zu sich nehmen.
Schwierigkeiten beim Anlegen
Das richtige Anlegen des Babys gelingt oftmals erst mit ein wenig Übung. Grundsätzlich gilt: stillende Mütter sollten sich genug Zeit nehmen, um ihr Kind und seine Bedürfnisse besser kennenzulernen. In ruhigen, harmonischen Momenten ergibt sich ohnehin alles wie von selbst. Dennoch kann es natürlich zu unerwarteten Situationen kommen, wenn das Baby die Brust generell verweigert oder eine Brust bevorzugt. In solchen Fällen führt der erste Weg zur betreuenden Hebamme oder zu einer Stillberaterin. Gemeinsam geht man der Sache dann auf den Grund – meist liegen der Problematik nämlich individuelle Ursachen (z.B. Ernährung, Stress) zu Grunde.
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