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Wieder schwanger werden: Hormonstörungen nach der Schwangerschaft
Wenn du jetzt schon weißt, dass die Familienplanung für euch noch nicht abgeschlossen ist, wirst du früher oder später an den Punkt kommen, es mit einem zweiten (oder dritten, vierten) Baby zu versuchen. Vielleicht klappt es auf Anhieb, vielleicht dauert es aber länger, bis du wieder schwanger wirst. Eine Ursache für den unerfüllten Kinderwunsch kann deine hormonelle Konstitution sein. Sie ist beeinflusst von deinem Zyklus, deiner Verhütungsmethode, den vorangegangenen Geburten, körperlichen Erkrankungen sowie psychischen Faktoren, wie z.B. Stress.
Vom richtigen Zeitpunkt
Vieles im Leben dreht sich um den „richtigen“ Zeitpunkt – da stellt das Kinderkriegen keine Ausnahme dar. Dieser Zeitpunkt ist differenziert zu betrachten. Einerseits werden in deine Überlegungen die familiäre Situation, strukturelle Rahmenbedingungen (Rückkehr in den Beruf, Wohnsituation, finanzielle Belastungen) und das Alter der Geschwisterkinder einfließen. Andererseits spielt auch deine körperliche Verfassung eine große Rolle. Hast du gerade erst ein Baby bekommen? Stillst du vielleicht noch? Oder bist du schon über 35 und eine potenzielle „Risikoschwangere“? Wie waren die vorangegangenen Geburten? Gab es Komplikationen, Interventionen oder einen Kaiserschnitt? Wie ist es dir allgemein in der Schwangerschaft ergangen? Du merkst, die Entscheidung für ein weiteres Kind ist in höchstem Maße individuell. Eines sollte man in diesem Zusammenhang auch nicht vergessen: Sich zu überlegen, ob du schon wieder bereit bist für eine Schwangerschaft – und wie dein Partner zur Vergrößerung der Familie steht.
Gehen wir einmal davon aus, dass du alle Fragen zufriedenstellend für dich beantwortet hast – dann ist es jetzt Zeit für ein paar wissenschaftliche Inputs. In Studien hat man festgestellt, dass der „optimale“ Abstand zwischen der Geburt und einer erneuten Schwangerschaft bei 12-18 Monaten liegt. Kürzere Abstände sind für den Körper eine größere Belastung, da du vielleicht auch noch stillst oder Geburtsverletzungen hattest, von denen du dich vollständig erholen möchtest. Frauen ab 35 tendieren dazu, ihre Schwangerschaften enger aneinanderzureihen. Kürzere Abstände wurden auch bei sehr jungen Frauen beobachtet. ExpertInnen führen das auf mögliche Verhütungspannen oder einen sorgloseren Umgang mit dem Thema Verhütung zurück.
Unerfüllter Kinderwunsch
Sollte es länger als ein Jahr nicht mit dem Kinderwunsch klappen, empfehlen wir, dich an deinen Arzt/deine Ärztin zu wenden. Die Ursachen können sowohl bei deinem Partner als auch bei dir liegen. Keine Schwangerschaft gleicht der anderen – es kann durchaus vorkommen, dass es beim zweiten oder dritten Baby ein paar Anlaufschwierigkeiten gibt.
Tipp: Wenn du über 35 Jahre alt bist, solltest du deinen Kinderwunsch schon nach sechs Monaten medizinisch abklären lassen. Für den Fall, dass künstliche Befruchtung ein Thema wäre, kannst du das dann entspannter angehen, weil der Zeitdruck nicht so groß ist wie beispielsweise bei Frauen, die 40 Jahre oder älter sind.
Als mögliche Ursachen für einen unerfüllten Kinderwunsch gelten:
- PCO-Syndrom (Polyzystisches Ovar-Syndrom)
- Endometriose
- Störungen an den Eileitern
- Gelbkörperschwäche
- Störungen im Hormonhaushalt
- Diabetes, Bluthochdruck und andere Vorerkrankungen
- Starkes Über- oder Untergewicht
- Suchtmittel-, Alkohol- oder Nikotinmissbrauch
- Stoffwechselerkrankungen
- Psychische Erkrankungen, Traumata, starke Belastungen im Alltag
Störungen im Hormonhaushalt
Dein Zyklus ist sehr sensibel und anfällig für mögliche Störungen von außen. Das betrifft im gleichen Maße auch deinen Hormonstatus. Nicht nur in der Schwangerschaft auch schon bei der Befruchtung spielen Hormone eine bedeutende Rolle. Sie steuern den Zyklus, die Eizellenreifung, die Einnistung und letztlich alle Prozesse, die ein gesundes Wachstum des Embryos ermöglichen. Gibt es im Hormonhaushalt ein Ungleichgewicht, wirkt sich das möglicherweise auf deinen Kinderwunsch aus.
Es kann beispielsweise sein, dass dein Körper zu viel Prolaktin bildet oder, dass du zu viele männliche Geschlechtshormone, wie z.B. Testosteron ausschüttest. Ein Mangel an Östrogen hingegen führt dazu, dass dein Körper versucht, durch eine starke Produktion von FSH (follikelstimulierendes Hormon) und LH (Luteinisierendes Hormon) die Eierstöcke anzuregen. Eine Hormonstörung bemerkst du möglicherweise an deinem unregelmäßigen Zyklus, schmerzhaften Blutungen, Zwischenblutungen, Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder ausgeprägten Stimmungsschwankungen rund um den Eisprung und die Periode.
Therapie und Behandlungsmöglichkeiten
Bei Verdacht auf eine Hormonstörung wendest du dich an deinen Gynäkologen/deine Gynäkologin. Nach einer ausführlichen Anamnese und einer gynäkologischen Untersuchung wird er dir vermutlich auch vorschlagen, einen Hormonstatus zu machen. Dafür gehst du ins Labor, um Blut abzugeben – anschließend wird dein Hormonspiegel analysiert und ausgewertet. Nun kommt es darauf an, welche Ursache dein unerfüllter Kinderwunsch hat. Häufig werden Hormonpräparate oder Medikamente, die sich positiv auf die Hormonbildung auswirken sollen, verschrieben. Eine Hormonersatztherapie hat sich in den meisten Fällen als erfolgreich erwiesen.
Wenn du es zusätzlich auf natürlichem Weg versuchen möchtest, stehen dir zahlreiche alternative Heilmethoden wie TCM, Akupunktur oder Homöopathie zur Verfügung. Ebenso hat es sich bewährt, deinen Zyklus positiv zu beeinflussen, indem du auf ausreichend Schlaf achtest, dich zyklusgerecht ernährst und dir regelmäßig Auszeiten für dich selbst nimmst, z.B. um Sport zu treiben, zu meditieren oder deiner Lieblingsbeschäftigung nachzugehen.
Tipp: Wenn du ein Yoga-Fan bist, empfehlen wir dir Yin-Yoga oder Hormonyoga.
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