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Sicherheit im Auto: Die Ergebnisse ADAC-Kindersitztests aus 2021
Zwei Mal im Jahr überprüft der ADAC (Allgemeiner Deutscher Automobil-Club) Kindersitze für alle Altersklassen bis zum zwölften Lebensjahr. Getestet wurden Babyschalen und Kindersitze nach der alten Einteilung in Gruppen entsprechend der ECE R44-04-Norm als auch Sitze, die schon in das neue i-Size-Schema fallen (ECE R129) und nach Körpergröße eingeteilt werden. Insgesamt haben sich die ExpertInnen des Autofahrerclubs 26 Modelle angesehen, von denen mehr als die Hälfte mit der Bewertung „gut“ oder „befriedigend“ aus dem Test entlassen werden konnte. Starke Abwertungen gab es für fünf Kindersitzmodelle, die der ADAC nicht weiterempfehlen würde.
Starkes Mittelfeld
Im Rahmen der Überprüfung konnte zwar kein „Sehr Gut“ vergeben werden, dafür befinden sich 14 der 26 Sitze im mit „Gut“ bewerteten Mittelfeld. Die ExpertInnen selbst sprechen davon, dass das Qualitätslevel bei diesen Sitzen sehr hoch sei und die Hersteller eine große Bereitschaft zeigen würden, Sitze noch sicherer und komfortabler zu gestalten, als es vonseiten des Gesetzgebers vorgeschrieben wird. Was Eltern besonders freuen wird: Im guten Mittelfeld finden sich Sitze aus allen Altersgruppen. Auf den vordersten Rängen befinden sich mit der Note 1,7 („Gut“) gleich mehrere Babyschalen, die mittels Isofix im Auto befestigt werden und dein Baby in den ersten sechs Monaten (je nach Körpergröße auch darüber hinaus) sehr gut schützen. Auch in puncto Gewicht und Handhabung konnten die Modelle im Test überzeugen. Wenn die Kinder der Babyschale langsam entwachsen, wird ein Umstieg auf die nächste Kindersitzgruppe empfohlen.
Viele Eltern entscheiden sich mittlerweile für sogenannte Reboarder. Darunter versteht man rückwärtsgerichtete Kindersitze, die sehr hohe Sicherheitseigenschaften vorweisen. Unter den 14 Sitzen mit einer guten Bewertung finden sich neben empfehlenswerten Babyschalen auch Reboarder und vorwärtsgerichtete Sitze für ältere Kinder. Modelle, die in Fahrtrichtung zeigen, sollen idealerweise über einen Fangkörper verfügen. Weitere sieben Modelle haben die Note „Befriedigend“ erhalten.
Tipp für den Umstieg: Jedes Kind ist anders hinsichtlich seiner Proportionen. Es lohnt sich, Kinder zum Probieren des Autositzes einfach mitzunehmen. Dann sieht man schnell, ob der Nachwuchs komfortabel sitzt und so etwas wie ein Fangkörper überhaupt akzeptiert wird. Zudem gibt es bei Autofahrerclubs die Möglichkeit, Sitze probeweise ins eigene Auto zu montieren. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass auch die Sitze der nächstgrößeren Gruppe (Kindersitzgruppe III/IV) „gut“ oder „befriedigend“ im Test abgeschnitten haben. Der Wechsel auf diese vorwärtsgerichteten Sitze wird empfohlen, wenn Reboarder zu eng werden.
Mitwachsende Sitze in der Kritik
Die Verlierer in der Herbst-Testausgabe vom ADAC sind mitwachsende Sitze. Vier Sitze, die als mitwachsend konzipiert wurden, erhalten die Beurteilung „ausreichend“. Darunter befinden sich beispielsweise auch zwei Modelle der beliebten Marke Chicco. Das Problem sehen die ExpertInnen der ADAC-Testredaktion bei diesen Sitzen dabei, dass sie eine Altersspanne von null bis zwölf Jahren abdecken möchten. Selbst wenn sich Hersteller immer wieder Adaptierungen wie z. B. Einlegekissen, einfallen lassen, sind mitwachsende Sitze doch ein Kompromiss. Sie passen nie perfekt für das jeweilige Alter – das ist auch nicht verwunderlich, da sich Bedürfnisse in dieser großen Altersspanne mehrmals ändern. Das Fazit der ADAC-Experten lautet wie folgt: Wer den Kindersitz im Auto verwendet und sein Kind damit häufig transportiert, sollte auf ein Kindersitzmodell zurückgreifen, das ideal auf die Verwendung in einer bestimmten Altersgruppe/für eine bestimmte Größe zugeschnitten wurde. Mitwachsende Sitze können dann eine gute Alternative sein, wenn dein Kind nur gelegentlich einen Sitz benötigt, z. B. als Zweitsitz bei den Großeltern.
Schlusslicht im Test mit der schlechtesten Bewertung von 5,3 ist der OSANN Oreo 360. Das liegt jedoch nicht an seiner Konstruktion, sondern an erhöhten Schadstoffwerten, die nach der Entnahme von Stoffproben aus dem Sitz festgestellt werden konnten. Im Sitzpolster wurde bedauerlicherweise der Weichmacher DPHP festgestellt. Es handelt sich hierbei um ein Bis(2-propylheptyl)phthalat, das als krebserregend gilt.
So wurde getestet
Die Kindersitztests vom ADAC werden jeweils einmal im Frühling und einmal im Herbst durchgeführt. Dafür werden aktuelle Modelle, die zu diesem Zeitpunkt am Markt verfügbar sind, getestet. Die 26 Testmodelle im vorliegenden Test kommen aus den unterschiedlichsten Kindersitzgruppen. Überprüft werden folgende Eigenschaften:
- Sicherheit
- Schutz beim Frontalaufprall mit 64 km/h
- Schutz beim Seitenaufprall mit 50 km/h
- Gurtverlauf, Größenanpassung
- Standfestigkeit
- Bedienung
- Ergonomie
Die einzelnen Kriterien werden unterschiedlich gewichtet und fließen dann in die Gesamtbeurteilung ein.
Alle Details zum ADAC Kindersitztest Herbst 2021 sowie die Möglichkeit unterschiedliche Sitze zu vergleichen, findest du hier. Dort kannst du auch die Ergebnisse der vergangenen Jahre nachlesen!
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