Hochstuhl, Wippe und Co. – Wissenswertes zum Thema Sitzen

Noch ist dein kleiner Schatz vermutlich im Bauch, aber bald schon wird er eure Welt ganz schön auf den Kopf stellen. Vor allem beim ersten Kind ist die richtige Ausstattung ein großes Thema. Vom Kinderwagen über den Wickeltisch bis hin zum Babyphone gibt es einiges zu bedenken. Früher oder später wird dein Baby auch aktiv am Familienleben teilhaben – dann sind clevere (Sitz-)Lösungen gefragt, die dem Nachwuchs Halt geben und auf denen er sicher Platz nehmen kann.

So fühlen sich Neugeborene am wohlsten

Die gute Nachricht vorweg: Für die ersten Lebensmonate benötigst du kaum Babyausstattung, weil dein Baby einfach nicht viel braucht. Wichtig ist für dein Kind, dass du da bist und dich zuverlässig um seine Bedürfnisse kümmerst. Ihr werdet eure Zeit mit füttern/stillen, kuscheln, tragen, schlafen und Windeln wechseln verbringen – und das ist auch gut so, denn mehr braucht es im Moment nicht. Ein Beistellbett und ein Wickeltisch sind natürlich praktisch in dieser Zeit, zur Not könnt ihr aber auch alles im großen Elternbett erledigen. Babys fühlen sich zumeist zwischen Mama und Papa wunderbar geborgen.

Bis zum dritten Lebensmonat wird dein Baby viel schlafen und getragen werden. Du wirst vermutlich zwischen Bett, Sofa und Babybettchen wechseln, viele Kinder kuscheln sich auch gerne im Tragetuch ein. Zu diesem Zeitpunkt ist die motorische Entwicklung deines Babys schon voll im Gange, auch wenn es auf den ersten Blick noch nicht so scheint. Selbstverständlich kann es sich noch nicht drehen oder aufrecht sitzen. Aber es rudert und strampelt mit Armen und Beinen, versucht kleinste Bewegungen, während es am Rücken liegt. Dadurch wird der gesamte Haltungsapparat trainiert, die Wirbelsäule (ursprünglich in C-Form) nimmt langsam eine S-Linie an.

Bis dein Baby aber frei sitzen und sich aus eigener Kraft aufziehen oder halten kann, dauert es noch ein paar Monate. Zu Beginn benötigst du also lediglich eine weiche Unterlage für dein Baby. Das kann eine Kuscheldecke sein, eine Babymatratze, die du auf den Boden legst, aber natürlich auch eine Babywiege auf Rollen oder ein Laufgitter. Babywiegen sind insofern praktisch, als du sie überall in der Wohnung mitnehmen kannst und dein Baby so immer in der Nähe ist. Handelsübliche Laufgitter verfügen zumeist über einen mehrfach verstellbaren Boden. Du kannst es also in den Anfangsmonaten tagsüber als Babybettchen nutzen und den Boden absenken, wenn dein Baby größer und mobiler wird.

Tipp: Du kannst aus einem großen Stillkissen auch eine Art Nestchen bauen. Dafür legst du das Stillkissen in U-Form um dein Baby, sodass es genug Platz hat, aber dennoch nicht „wegrollen“ kann. Viele Babys lieben diese Art der sanften Begrenzung, da sie dadurch an die Zeit im Mutterleib erinnert werden.

Gemütlich gebettet in den ersten Lebensmonaten

Es kommt die Zeit, in der dein Nachwuchs deutlich neugieriger und entdeckungsfreudiger wird als noch Tage zuvor. Zwischen dem dritten und dem sechsten Lebensmonat steht Bewegung an erster Stelle. Es gelingt deinem Baby, Kopf und Arme leicht zu heben, wenn es auf dem Bauch liegt. Irgendwann wird es sich auch vom Bauch oder Rücken in die Seitenlage drehen können – das geschieht manchmal ganz überraschend und spätestens ab diesem Zeitpunkt solltest du dein Baby nur am Boden oder gesichert in einem Gitterbettchen ablegen. Auch am Wickeltisch lautet die Regel: Immer eine Hand am Baby, da sich Kinder in dieser Phase sehr rasch und unmittelbar rollen können. Gegen Ende des ersten Lebenshalbjahres ist ein guter Zeitpunkt, um eine Babywippe anzuschaffen, sofern du das möchtest. Wippen gibt es in unterschiedlichsten Ausführungen mit eingebautem Licht oder einem integrierten Spielbogen. Unabhängig davon, ob du dich für ein elektronisch gesteuertes Modell oder eine Wippe entscheidest, die du oder das Baby selbst bewegen kannst – achte darauf, dass dein Baby nicht zu lange in der Wippe sitzt. Es ist kein Geheimnis, dass die Haltung nicht optimal unterstützt wird, zumindest solange dein Nachwuchs noch nicht selbstständig sitzen kann. Dennoch sind Babywippen sehr praktisch, da Kinder üblicherweise begeistert sind, dass sie von der Wippe aus mehr vom Familienleben mitbekommen. Wenn du mit der Beikost beginnst und dein Baby noch nicht in einen Hochstuhl passt, empfiehlt es sich, auf eine Wippe auszuweichen.

Tipp: Sicherheit ist auch hier das A & O. Stelle sicher, dass dein Baby verlässlich vom Gurtsystem gehalten wird und alle Schnallen gut verschlossen sind.

Ab wann in den Hochstuhl?

Viele von euch können es vermutlich kaum erwarten, bis der Nachwuchs endlich im Hochstuhl Platz nehmen darf. Zwischen dem siebten und zehnten Lebensmonat sollte es dann auch soweit sein. Bevor du dein Baby in den eigenen Stuhl setzt, sollte es unbedingt frei sitzen können und sich bestenfalls auch aus eigener Kraft aufrichten können. Dann sind Rückenmuskulatur und Wirbelsäule soweit gestärkt, dass sich dein Baby gut im Sitz halten kann. Beachte auch hier, dass die Zeit im Hochstuhl begrenzt sein sollte – Babys sind schlichtweg nicht dafür gemacht, stundenlang zu sitzen. Es spricht jedoch nichts dagegen, wenn du dein Baby im Hochstuhl fütterst oder es am Geschehen teilnimmt, während sich die Familie am Essenstisch zusammenfindet.

Für welchen Hochstuhl du dich entscheidest, hängt von deinen Bedürfnissen ab. Möchtest du, dass der Stuhl mitwachsend ist und auch noch für Geschwisterkinder verwendet werden kann? Stellst du den Babystuhl direkt an den Esstisch oder bevorzugst du für dein Baby einen Stuhl mit eigenem Tablett/Tischchen? Möchtest du den Stuhl vielleicht schon von Geburt an verwenden – z.B. mit einer Wippe oder Babyschale? Legst du Wert auf nachhaltige natürliche Materialien oder bevorzugst du Stühle aus Plastik, deren Oberfläche du leicht reinigen kannst? Am Markt gibt es unterschiedlichste Modelle, wir stellen dir die beliebtesten vor:

Treppenhochstühle

Du hast sie bestimmt schon gesehen – Treppenhochstühle gibt es in vielen Varianten und Farben. In der Regel sind die mitwachsend, das heißt, dein Kind kann den Stuhl bis ins Schulalter nutzen. Dafür benötigt es je nach Wachstum und Größe nur ein paar kleine Anpassungen. Treppenhochstühle sind zumeist bis zu 90kg oder mehr belastbar und eignen sich dadurch auch als Sitzgelegenheit für Erwachsene. Wenn dein Kind noch klein ist, gibt es ein Baby-Set oder eine entsprechende Konstruktion mit Gurtsystem, die es sichert. Sobald es selbstständig sitzen kann, montierst du die Gurtvorrichtung einfach ab. Treppenhochstühle gibt es mit oder ohne Tablett – der Anschaffungspreis ist höher, dafür kannst du den Stuhl aber auch weit über das Babyalter hinaus verwenden.

Hochstühle mit Babywippe/Babyschale

Es gibt auch Modelle, die man als Multifunktionsstühle bezeichnen könnte. Häufig kannst du sie schon für dein Neugeborenes nutzen, indem du eine kompatible Wippe oder Babyschale auf den Stuhl setzt. Später erfolgt der Umbau zum klassischen Hochstuhl mit Gurt-Set und wenn dein Kind alt genug ist, nutzt es den Hochstuhl als normale Sitzgelegenheit.

Tipp: Entscheide dich für ein System eines Herstellers und bleib dann auch dabei. Babyschale, Stuhl und eventuell Tablett sind miteinander kompatibel – das ist bei den Produkten unterschiedlicher Marken zumeist nicht der Fall.

Hochstühle mit Tablett

Sie sind ein wenig aus der Mode gekommen, aber es gibt sie noch. Babyhochstühle, die ein abnehmbares oder fix verbautes Tablett/kleines Tischchen haben. Dein Baby hat gewissermaßen seinen eigenen Bereich zum Essen und später malen oder spielen. Solche Hochstühle sind unterwegs besonders praktisch, wenn du nicht weißt, ob du einen Esstisch zur Verfügung hast oder dein Baby auch einmal unterwegs füttern möchtest.

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