Perimenopause verstehen: Was passiert im Körper?

Vielleicht hast du schon gemerkt, dass sich etwas verändert – dein Zyklus spielt verrückt, du fühlst dich anders als sonst und irgendwie scheint dein Körper gerade sein eigenes Ding zu machen. Dann befindest du dich womöglich mitten in der Perimenopause, der Übergangsphase vor der eigentlichen Menopause.

In dieser Zeit stellt sich dein Körper langsam auf das Ende deiner fruchtbaren Jahre ein. Die Perimenopause beginnt oft schleichend und kann mehrere Jahre andauern. Dein Hormonspiegel schwankt in dieser Zeit immer wieder, bis er schließlich dauerhaft sinkt. Diese Achterbahnfahrt der Hormone verursacht verschiedene Symptome, die einem das Leben ganz schön schwer machen können. Wir verraten dir, wie du die Symptome erkennst und linderst, und welche Auswirkungen die Perimenopause auf deine Fruchtbarkeit oder eine Schwangerschaft hat.

Was genau ist die Perimenopause?

Die Perimenopause ist die Zeit, in der dein Körper langsam vom fruchtbaren Leben in die Menopause übergeht. Anfangs merkst du diesen neuen Lebensabschnitt meistens kaum. Denn obwohl du noch deine Periode bekommst, verändert sich im Inneren schon einiges: Die Hormonproduktion – vorwiegend von Östrogen und Progesteron – wird unregelmäßig. Diese Schwankungen sind die Ursache für viele der typischen Beschwerden, die dich in dieser Phase begleiten können.

Der Begriff „Perimenopause“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „um die Menopause herum“. Und genau das beschreibt diese Zeit auch ziemlich gut: Sie liegt zeitlich vor der Menopause, also vor dem Zeitpunkt, an dem deine Periode ein Jahr lang vollständig ausgeblieben ist. Die Länge der Perimenopause ist bei jeder Frau anders. Sie kann nur ein paar Monate dauern, oft aber auch vier bis acht Jahre. Manche Frauen merken kaum etwas davon, andere erleben sie als eine Zeit voller körperlicher und seelischer Herausforderungen. Was alle gemeinsam haben: Der Körper schaltet langsam um. Dein Zyklus wird unregelmäßiger, Eisprünge bleiben häufiger aus und die Fruchtbarkeit nimmt ab.

Kurz gesagt: Die Perimenopause ist ein natürlicher Teil des weiblichen Lebens. Während sie früher überhaupt kein Thema war, bekommt sie jetzt mehr Aufmerksamkeit und Verständnis. Denn es ist wichtig, dass du während dieser Zeit achtsam mit dir und deinem Körper umgehst.

Von der Prämenopause bis zur Postmenopause: Die verschiedenen Phasen

Die Wechseljahre passieren nicht von heute auf morgen, sondern in mehreren Etappen, die sich über viele Jahre erstrecken. Jede Phase bringt dabei eigene körperliche und emotionale Veränderungen mit sich. Wenn du weißt, wo du dich gerade befindest, wirst du dich selbst besser verstehen.

  1. Prämenopause nennt man die fruchtbare Lebensphase vor den eigentlichen Wechseljahren. Dein Zyklus läuft regelmäßig, die Hormonspiegel sind stabil und du kannst problemlos schwanger werden.
  2. In der Perimenopause beginnt dein Körper langsam umzuschalten: Die Produktion von Östrogen und Progesteron wird unregelmäßig, was sich auf deinen Zyklus, deine Stimmung und dein Wohlbefinden auswirken kann. Diese Phase kann vier bis acht Jahre dauern – meist beginnt sie in den späten 40ern.
  3. Die Menopause bezeichnet den Zeitpunkt, an dem deine Periode seit zwölf Monaten vollständig ausgeblieben ist. Der letzte Eisprung liegt hinter dir, die fruchtbaren Jahre sind abgeschlossen.
  4. In der Postmenopause, also der Zeit nach der Menopause, pendelt sich dein Hormonhaushalt auf einem neuen, niedrigeren Niveau ein. Einige Beschwerden wie Hitzewallungen können noch eine Weile bestehen bleiben, andere – wie Scheidentrockenheit oder Veränderungen der Haut – treten möglicherweise stärker in den Vordergrund.

Studie: In welchem Alter kommen Frauen in die Perimenopause?

Viele Frauen erleben bereits in ihren 30ern erste Symptome der Perimenopause – der Übergangsphase zur Menopause –, obwohl sie sich oft noch zu jung dafür halten. Laut einer aktuellen Studie1 aus 2025 berichten über die Hälfte der Frauen im Alter von 30 bis 35 Jahren von moderaten bis starken Beschwerden wie Zyklusunregelmäßigkeiten, Stimmungsschwankungen oder Schlafproblemen. Zwischen 36 und 40 Jahren steigt dieser Anteil weiter an. Häufig treten psychische Symptome wie Angst oder Reizbarkeit sogar früher auf als körperliche Beschwerden. Dennoch suchen viele Betroffene erst Jahre später ärztliche Hilfe – im Durchschnitt erst mit über 50 Jahren. Die Studie betont daher die Wichtigkeit früher Aufklärung, medizinischer Begleitung und weiterer Forschung, um die Lebensqualität von Frauen in dieser Übergangszeit zu verbessern.

Ob die Perimenopause früher oder später einsetzt, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Genetische Veranlagung: Wenn deine Mutter oder Schwester früh in die Wechseljahre gekommen sind, ist das bei dir ebenfalls wahrscheinlicher.
  • Anzahl der Geburten: Frauen mit mehreren Schwangerschaften erleben die Wechseljahre oft etwas später.
  • Hormonelle Verhütung: Die langjährige Einnahme der Antibabypille kann den natürlichen Rhythmus beeinflussen.
  • Lebensstil: Viel Stress, schlechte Ernährung oder Bewegungsmangel können den Hormonhaushalt belasten.
  • Rauchen und Alkoholkonsum: Beides kann dazu führen, dass die Perimenopause früher einsetzt.

 

Die ersten Anzeichen

Hat sich dein Zyklus in der letzten Zeit verändert? Dann fragst du dich eventuell, ob du in der Periomenopause angekommen bist. Tatsächlich gehören unregelmäßige Blutungen zu den allerersten Anzeichen. Vielleicht kommt deine Periode plötzlich früher oder bleibt ganz aus. Vielleicht ist sie mal stärker, mal kaum spürbar. Auch Zwischenblutungen können auftreten, selbst, wenn du sie vorher nie hattest.

Diese Veränderungen entstehen, weil deine Hormone anfangen, Purzelbäume zu schlagen. Denn besonders der Östrogenspiegel beginnt in der Perimenopause stark zu schwanken. Dadurch wird der Eisprung unregelmäßig, was sich direkt auf deinen Zyklus auswirkt. Manche Frauen erleben in dieser Phase auch längere Zyklen, andere bemerken, dass die Blutung verkürzt ist oder plötzlich ganz ausbleibt, nur um dann wiederzukommen. Wenn du also feststellst, dass dein gewohnter Rhythmus sich verändert, ist das oft ein erstes Zeichen dafür, dass dein Körper in die hormonelle Übergangsphase startet. Die Perimenopause kündigt sich in der Regel nicht lautstark an, aber wenn du genau hinschaust, erkennst du die Anzeichen frühzeitig.

Die hormonellen Veränderungen in der Perimenopause können viele Bereiche deines Lebens betreffen – körperlich, emotional und mental. Wie stark du diese Phase spürst, ist individuell ganz verschieden. Einige Frauen haben kaum Beschwerden, andere erleben eine Achterbahnfahrt der Gefühle und Symptome.

Typische Perimenopause Symptome sind:

  • Hitzewallungen, Schweißausbrüche und nächtliches Schwitzen, die oft ganz plötzlich kommen und den Alltag oder den Schlaf stören.
  • Schlafprobleme, wie nächtliches Aufwachen oder Einschlafstörungen, die zu chronischer Müdigkeit führen können.
  • Psychische Veränderungen: Viele Frauen berichten in dieser Zeit von Nervosität, innerer Unruhe, Gereiztheit oder sogar depressiven Verstimmungen.
  • Ein verändertes Körpergefühl: Das kann sich zeigen durch Libidoverlust, Scheidentrockenheit oder ein unangenehmes Spannungsgefühl in der Brust.
  • Auch äußerlich kann sich etwas tun – etwa durch trockene Haut, Haarausfall, Gewichtszunahme oder das Gefühl, die Figur verändert sich ohne ersichtlichen Grund.

Diese Symptome sind keine Einbildung – sie sind real. Und sie haben ihren Ursprung in den hormonellen Schwankungen, die dein Körper gerade durchmacht. Die gute Nachricht: Es gibt viele Wege, um Linderung zu finden. Du musst da nicht einfach „durch“.

Diagnose: Wie erkennt man die Perimenopause medizinisch?

Wenn dir etwa immer wieder der Schweiß ausbricht oder du Schlafprobleme hast, kann das entweder auf die Perimenopause zurückzuführen sein oder es steckt etwas anderes dahinter. Sicherheitshalber solltest du ungewöhnliche Symptome immer ärztlich abklären lassen. Tatsächlich ist es aber nicht immer ganz einfach, diese Übergangsphase medizinisch klar zu bestimmen. Meist spielt die Beobachtung deiner Symptome und deines Zyklus die wichtigste Rolle. Wenn deine Periode unregelmäßig wird, sich die Stärke der Blutung verändert oder zusätzliche Beschwerden wie Hitzewallungen oder Schlafstörungen auftreten, ist das oft ein deutliches Zeichen.

Zur Absicherung kann auch ein Bluttest zur Bestimmung des Hormonspiegels sinnvoll sein – hauptsächlich der sogenannte FSH-Wert (follikelstimulierendes Hormon) ist dabei interessant. Steigt er an, bedeutet das, dass dein Körper mehr „Anstrengung“ unternehmen muss, um einen Eisprung auszulösen – ein Hinweis auf nachlassende Fruchtbarkeit.

Ein Besuch bei deinem Arzt ist besonders dann ratsam, wenn die Beschwerden stark sind, du dich unsicher fühlst oder deine Periode sehr unregelmäßig oder ungewöhnlich verläuft. Eine gezielte Abklärung liefert dir nicht nur Sicherheit, sondern macht auch die passende Behandlung möglich.

Was hilft gegen Beschwerden? Wege zu mehr Wohlbefinden

Die gute Nachricht: Du bist den Beschwerden der Perimenopause nicht hilflos ausgeliefert. Es gibt viele Optionen, wie du dich in dieser Zeit aktiv unterstützen kannst. Ein Schlüssel liegt im Lebensstil: Achte auf eine nährstoffreiche, mehrheitlich pflanzenbasierte Ernährung, bewege dich regelmäßig und finde Entspannung im Alltag. Achtsamkeit, Meditation, Yoga oder Atemübungen können einen spürbaren Unterschied machen. Auch gute Schlafhygiene trägt dazu bei, besser mit den hormonellen Schwankungen umzugehen.

Wenn du auf hormonfreie Mittel setzt, gibt es mittlerweile pflanzliche Präparate, die vielen Frauen helfen. Dazu zählen Inhaltsstoffe wie Soja-Isoflavone, Safran oder Mönchspfeffer. Gleitmittel oder Scheidencremes können Beschwerden wie Trockenheit lindern – und das Körpergefühl verbessern. In manchen Fällen ist auch eine medikamentöse Behandlung oder eine Hormontherapie sinnvoll – etwa wenn die Symptome sehr stark sind oder deine Lebensqualität spürbar leidet. Wichtig ist dabei: Sprich mit deinem Arzt über Nutzen, Risiken und Alternativen.

Schwanger in der Perimenopause? Was viele nicht wissen

Ein weitverbreiteter Irrtum: Viele denken, dass eine Schwangerschaft in der Perimenopause ausgeschlossen ist. Doch das stimmt nicht! Auch wenn die Fruchtbarkeit sinkt, ist eine Schwangerschaft weiterhin möglich, denn Eisprünge finden nach wie vor statt, nur eben unregelmäßiger. Genau das macht die Sache so tückisch: Du kannst nicht mehr zuverlässig abschätzen, ob und wann du fruchtbar bist.

Die natürliche Verhütung – etwa durch Zyklusbeobachtung – wird dadurch sehr unsicher. Deshalb gilt: Bis zur Menopause solltest du weiterhin verhüten, wenn du keine Schwangerschaft riskieren möchtest. Erst wenn deine Periode nach dem 50. Lebensjahr ein ganzes Jahr lang ausgeblieben ist, oder vor dem 50. Lebensjahr zwei Jahre lang, gilt die Menopause als abgeschlossen – und das Risiko einer Schwangerschaft ist passé.

Falls du dich also fragst: Ab welchem Alter kann man nicht mehr schwanger werden? – dann lautet die ehrliche Antwort: Nicht allein das Alter zählt, sondern ob deine Eierstöcke noch aktiv sind oder nicht. Und das können sie bis weit in die 50er hinein sein.

Von der Perimenopause zur Menopause – und darüber hinaus

Die Perimenopause endet mit dem Eintritt in die Menopause – also dann, wenn deine letzte Periode mindestens ein Jahr zurückliegt. Dieser Zeitpunkt markiert nicht nur das biologische Ende der fruchtbaren Jahre, sondern auch den Beginn der Postmenopause. In der Postmenopause rücken neue Themen in den Vordergrund: Die Haut wird empfindlicher, die Scheiden- und Harnwege trockener, das Risiko für Osteoporose oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann steigen. Umso wichtiger ist es, auch nach der letzten Regelblutung achtsam mit dir und deinem Körper umzugehen. Regelmäßige Bewegung, eine gute Ernährung, medizinische Vorsorge – all das unterstützt dich dabei, auch diese Phase aktiv und gesund zu gestalten.

Aber jenseits aller körperlichen Veränderungen betreffen diese Übergänge oft auch das Selbstbild. Viele Frauen erleben diese Zeiten als Herausforderung – nicht nur hormonell, sondern auch emotional. Die Kinder werden groß oder sind schon ausgezogen, der Körper verändert sich, gesellschaftliche Rollenbilder wackeln. Was früher selbstverständlich war, fühlt sich jetzt neu und manchmal unsicher an. Doch genau darin liegt auch eine Chance: Die Jahre nach der Perimenopause sind oft der Beginn einer kraftvollen Lebensphase. Eine Zeit, in der du dich neu erfinden darfst! Du wirst freier von Erwartungen, klarer in dem, was dir guttut. Viele Frauen berichten, dass sie sich selbst nach den Wechseljahren erst richtig kennengelernt haben.

1 Study: Perimenopause symptoms common in women as young as 30, February 27, 2025 | https://www.contemporaryobgyn.net/view/study-perimenopause-symptoms-common-in-women-as-young-as-30

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