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Sicherheit im Haushalt: Kindersicherungen im Überblick
Wenn dein Kind das Krabbelalter erreicht und mobiler wird, ist das ein wunderbarer Meilenstein - für dich und deinen Nachwuchs. Kindern erschließt sich plötzlich eine vollkommen neue Welt, eine neue Perspektive und voller Neugierde machen sich die kleinen Entdecker daran, die Wohnung zu erkunden. Möglicherweise kommt dieser Zeitpunkt überraschend, schließlich kann man nicht voraussagen, wann dein Kind tatsächlich zu Krabbeln beginnt. Neben all der Freude über die Entwicklung bedeutet das für Eltern manchmal Stress, da es nun gilt, die Wohnung im Handumdrehen kindersicher zu machen. Am Markt gibt es viele unterschiedliche Sicherungssysteme von zahlreichen Herstellern – damit du nicht den Überblick verlierst, haben wir hier alle wichtigen Infos für dich gesammelt.
Sicherungen für Fenster und Türen
Die Sturzgefahr ist im Kleinkindalter zwischen zwei und fünf Jahren am größten, das zeigt die Statistik. Ebenso weiß man, dass Fensterstürze zwar im Vergleich zu anderen Haushaltsunfällen eher selten vorkommen, dafür jedoch häufiger schwerwiegende oder sogar tödliche Verletzungen nach sich ziehen. Die korrekte Sicherung der Fenster in deiner Wohnung oder deinem Haus ist ein fixer Punkt auf deiner To-do-Liste.
Es gibt unterschiedliche Arten, wie du ein Fenster sicher kannst. Sicherungen am Fenstergriff gelten als besonders effizient, da du den bestehenden Griff gegen einen absperrbaren Griff austauschst. Die kindersicheren Griffe verfügen über ein Schloss und einen beiliegenden Schlüssel, mit dem das Fenster einfach abgesperrt wird. Ist es verriegelt, lässt es sich nicht öffnen. Ebenso gibt es sogenannte Öffnungsbegrenzer. Es handelt sich hierbei um eine Vorrichtung, die am Fenster sowie am Rahmen angebracht wird und die verhindert, dass man das Fenster ganz öffnen kann. Es lässt sich nur bis zu einem gewissen Winkel öffnen und anschließend wird der Sperrmechanismus wirksam.
Eine andere Möglichkeit, deine Fenster zu sichern, sind Fensterverriegelungen. Eine Verrieglung besteht aus zwei Elementen, die am Fenster sowie am Rahmen angebracht werden. Achtung: Hier muss beim Großteil aller Produkte geschraubt werden. Das ist vor allem bei Mietwohnungen und Kunststofffenstern zu berücksichtigen. Die beiden Verriegelungselemente sind mit einem dicken Kabel verbunden und diese Verbindung verhindert auch, dass ein Kind das Fenster öffnen kann. Ähnlich mechanisch funktionieren Griffschlösser. Das sind Elemente, die oberhalb und unterhalb vom Fenstergriff angebracht werden und zwar so, dass sich der Griff nicht mehr drehen/bewegen lässt. Sie verriegeln ihn gewissermaßen. Eltern können die Versperrung zumeist mit einem Druckknopf oder einer speziellen Handbewegung aufheben.
Achtung: Fenster nie geöffnet lassen, wenn die Kinder unbeaufsichtigt in der Wohnung sind – ebenso keine Stühle, Kommoden oder Kästen in der Nähe abstellen. Sie werden gerne als Aufstiegs- und Kletterhilfen genutzt.
Kanten- und Eckenschutz
Selbstverständlich ist es nicht möglich, alle Kästen, Tische, Regale und sonstigen Einrichtungsgegenstände aus der Wohnung zu entfernen. Die gute Nachricht: Es ist auch gar nicht notwendig. Scharfe Ecken und spitze Kanten können mit einem sogenannten Ecken- und Kantenschutz entschärft werden. Es handelt sich hierbei entweder um Ecken aus PVC oder einem anderen Kunststoff, die manchmal L-förmig, manchmal eher spitz zulaufend sind und auf jede Tischecke gesteckt oder geklebt werden können. Kanten werden üblicherweise mit längeren Bahnen aus Schaumstoff geschützt und mittels Kleber befestigt.
Tipp: Befestige zuerst den Klebestreifen entlang der Kante, die du schützen möchtest (das geht z. B. auch bei einigen Kanten an Türrahmen oder Türen). Schneide dann die Schaumstoffbahn in der richtigen Länge ab und klebe sie auf. Du kannst den Kantenschutz beliebig einsetzen, vor allem, wenn du eine Rolle wählst, die du individuell zuschneiden kannst. Achte darauf, dass der Untergrund gereinigt und entfettet ist, bevor du den Klebestreifen anbringst. Ansonsten könnte es sein, dass die Haltbarkeit nicht gewährleistet ist.
Steckdosensicherungen
Die Absicherung aller Steckdosen im Haus ist ein Kernbestandteil, wenn du dein Heim kindersicher machen möchtest. Wie viele andere Dinge üben Steckdosen eine beinahe magische Anziehung auf ein Kind aus. Der Drang ist groß, selbst einen Stecker hineinzustecken, mit einem Spielgerät in der Steckdose zu bohren oder einfach mit den eigenen Fingern in der Steckdose zu spielen. Das gilt übrigens nicht nur für jene Steckdosen, die in der Wand eingefasst sind, sondern auch für Einzelstecker, Steckerleisten und frei liegende Buchsen. Es gibt unterschiedliche Arten, Steckdosen zu sichern, das Prinzip ist jedoch immer das Gleiche. Der Zugang zur Steckdose soll durch eine Barriere-Vorrichtung verhindert werden. Du hast die Wahl zwischen:
- Dünnen Kunststoffplättchen, die einfach in die Steckdose gesteckt werden.
- Kunststoffplättchen, die in die Steckdose geklebt werden und die man nur durch Drehen des Steckers in der Buchse entriegeln kann.
- Vorgefertigten Steckdosen mit integrierter Kindersicherung.
- Steckdosensicherungen, die in die Dose geschraubt werden müssen.
Wichtig ist es wirklich jede Steckdose in der Wohnung oder im Haus zu sichern. Ab einem gewissen Alter sind Kinder äußerst mobil und gelangen flink auch in jene Ecken oder Zimmer, von denen man es sich vorher nicht gedacht hätte. Vergiss zudem nicht die Steckdosen im Außenbereich, z. B. am Balkon, in der Garage, im Flur oder auf der Terrasse!
Multifunktionelle Sicherungen & Ladensicherungen
Neben Sicherungen für spezielle Zwecke gibt es im Handel auch Sicherungen, die multifunktionell eingesetzt werden können. Sperrsicherungen bestehen beispielsweise aus zwei Elementen, die an einer Tür und an einem Kasten angebracht werden können. Du kannst damit deine Schranktüren, Türen in der Küche oder Kommoden und Regale sichern. Ladensicherungen funktionieren relativ ähnlich. Du bringst ein Element an der Lade innen und eines außen an. Es gibt jedoch auch Systeme, die nur an der Außenfläche gewissermaßen als Schloss montiert werden.
Tipp: Überlege dir, welche Laden, Schränke und Türen du sichern musst/möchtest und wähle dann die passende Sicherung aus.
Wandbefestigungen
Kinder klettern unglaublich gern, denn so erweitern sie ihren Horizont und erkunden die Welt. Zum einen genießen sie die Aktivität und die Bewegung, zum anderen werden sie von der Neugierde angetrieben, was man weiter oben denn sehen könnte. Kästen, Kommoden, Regale, Wandschränke, Sideboards, Anrichten und alle Einrichtungsgegenstände, die Laden und/oder Ablageflächen haben, sind bei den Kleinsten daher ungemein beliebt. Sie werden kurzerhand zum Kletterturm oder zur Aufstiegshilfe umfunktioniert. Daher ist es wichtig, dass Einrichtungsgegenstände massiv gefertigt sind und über einen guten Stand verfügen. Zusätzlich solltest du sie mit einem sogenannten Kippschutz an der Wand befestigen. Dieser Kippschutz ist bei vielen Herstellern bereits im Lieferumfang des Möbelstücks enthalten, du kannst ihn aber auch separat kaufen. Er wird sowohl an der Rückwand des Einrichtungsgegenstandes als auch mit einer Schraube/einem Dübel an der Wand befestigt. Wenn dein Kind nun also auf die Kommode oder den Kasten klettert, kann diese/dieser durch die einseitige Belastung nicht nach vorne kippen, er wird durch die Sicherung in der Wand verankert.
Spezielle Sicherungen für Herd, Kamin und Stiegenaufgänge
Es gibt ein paar Stellen in deiner Wohnung, die spezielle Anforderungen an die Absicherung stellen:
- Herd und Backofen in der Küche sollten mit einem Backofenschutz und einem Herdgitter ausgestattet werden. Mit einem Gitter verhinderst du, dass Kinder auf die heiße Herdplatte greifen oder Töpfe herunterziehen können. Ebenso gibt es Sicherungen für die Drehknöpfe, mit denen die Platte reguliert wird.
- Jede Feuerstelle in der Wohnung ist zu sichern. Für Kamine und frei stehende Öfen gibt es sogenannte Kamingitter und Umrandungen. Sie werden rund um den Ofen aufgestellt und verriegeln so gewissermaßen den Zugang. Achte darauf, dass die Gitter stabil und hoch genug sind. Außerdem spielt die Montagemöglichkeit eine Rolle, ideal sind Verschraubungen an der Wand oder im Boden.
- Für Stiegenaufgänge gibt es ebenso Sicherungsgitter. Du bringst sie oben und unten an der Stiege an und verhinderst dadurch, dass dein Kind über die Stiege krabbeln oder laufen kann. Montiert wird das Gitter je nach Hersteller mit einem Klemmmechanismus oder durch eine Bohrung an der Wand oder am Treppengeländer. Tipp: Besonders praktisch sind Gitter, die in beide Richtungen schwenkbar und mit einer Hand (für Erwachsene) zu öffnen ist.
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