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Ratgeber: Kindersicherheit im Haushalt
In den ersten Monaten denkst du vermutlich noch nicht daran, deine Wohnung kindersicher auszustatten. Du hast einen Wickelplatz, ein Babybettchen, einen Stubenwagen und vielleicht eine kuschelige Spielecke am Boden eingerichtet und das ist für den Anfang auch vollkommen ausreichend. Sobald dein Kind jedoch mobil wird, zu robben, krabbeln und später zu laufen beginnt, solltest du dir Gedanken darüber machen, wie du potenzielle Gefahrenquellen in deiner Wohnung entschärfen kannst. Wir haben für dich einen umfassenden Guide zusammengestellt, damit du dir im „Dschungel der Kindersicherungen“ einen Überblick verschaffen kannst. Denn das geben wir zu, wenn man sich zum ersten Mal mit dem Thema beschäftigt, wirkt es ganz schön überwältigend.
Kindersicherheit beginnt bei der Renovierung
Wenn du deine Wohnung renovieren oder ein Kinderzimmer einrichten möchtest, solltest du bedenken, dass gewisse Werkstoffe, Farben, Lacke und Verbundstoffe wie Kleber, Dämpfe an den Innenraum abgeben. Und das nicht nur, während sie verarbeitet werden, sondern auch noch über Monate hinweg. Untersuchungen haben gezeigt, dass insbesondere aus PVC- und Teppichböden chemische Verbindungen austreten, die bis ein Jahr nach der Verlegung in der Raumluft nachgewiesen werden können. Man geht davon aus, dass das kontinuierliche Einatmen dieser Stoffe bei Schwangeren, Babys und Kleinkindern zu Atemwegsproblemen führen kann. Natürlich kann man im Leben nicht alles so genau planen, dennoch empfiehlt es sich, relativ früh in der Schwangerschaft mit Renovierungsarbeiten zu beginnen, damit genug für das Ausdampfen der schädlichen Stoffe bleibt.
Ebenso macht es Sinn, auf ökologisch und gesundheitlich verträgliche Alternativen umzusteigen. Bei Wandfarben, Lacken, Bodenbelägen und Arbeitsmaterialien gibt es hier mittlerweile eine gute Auswahl. Achte darauf, dass die Produkte mit einem Siegel z.B. „Der Blaue Engel“, Eco Institut Tested Product oder das natureplus®Logo, ausgezeichnet sind. Was du zusätzlich beim Renovieren bedenken solltest, welche Gift- und Gefahrenstoffe in jedem Haushalt zu meiden sind und warum du auch die eine oder andere Zimmerpflanze aussiedelt solltest, das erfährst du hier.
Innen & Außenbereiche absichern
Sobald dein Kind mobil ist, erschließt sich ihm eine vollkommen neue Welt. Plötzlich nimmt es vieles aus einer neuen Perspektive wahr und merkt, dass es noch so viel mehr gibt als Spieldecke, Krabbelecke und Wickeltisch. Damit du dem Laufalter halbwegs entspannt entgegensehen kannst, ist es von Vorteil, die Wohnung und alle potenziellen Gefahrenstellen rechtzeitig abzusichern. Dazu gehören:
- Fenster und Türen
- Ecken und Kanten
- Laden, Regale, Kommoden, Kastentüren und Anrichten
- Alle Einrichtungsgegenstände, die an der Wand stehen und mit einem Kippschutz versehen werden müssen.
- Schranktüren
- Elektronische Geräte und Steckdosen
- Herd, Küchengeräte, Backofen und Kamin
- Stiegenaufgänge und Flur
- Vorratskammern und Kästen, in denen Medikamente, Putzmittel, Reiniger, Spezialreiniger und Gefahrenstoffe wie Insektenmittel, Entkalker oder Rohrreiniger aufbewahrt werden.
Im Schlafzimmer, im Badezimmer, im Kinderzimmer und in allen Räumen, in denen sich das Leben abspielt, benötigt es Kindersicherungen, die im Alltag einfach zu handhaben sind und ihren Zweck erfüllen. Wir gehen mit dir in diesem Artikel Raum für Raum durch, damit du auch ja nichts vergisst und vielleicht an Gefahrenquellen erinnerst wirst, an die man üblicherweise nicht sofort denkt.
Ein großes Thema ist die Absicherung des Außenbereiches. Dazu zählen wir alle Flächen, die außerhalb deiner Wohnung oder deines Hauses liegen, die jedoch beinahe täglich genutzt werden. Spezielle Sicherheitshinweise für:
- Balkon, Terrasse, Veranda
- Garten und Hofbereich
- Spielgeräte im Garten
- Pool, Teiche und Wasserstellen
- Stiegen, Flur und Türen im Außenbereich
- Garagen, Gartenhütten und Geräteschuppen
- Werkstatt, Keller
- Fenster
... haben wir hier für dich zusammengefasst.
Bewusstsein für Gefahren schaffen
Kindersicherung ist die eine Sache, eine gewisse Erziehung hinsichtlich eines gesunden Gefahrenbewusstseins ist die andere. ExpertInnen für Unfallprävention im Haushalt sprechen gerne davon, dass das Bewusstsein oft auch bei den Eltern fehlt. Im Alltag nimmt man vieles als selbstverständlich an und gewisse Gefahrenquellen auch gar nicht als solche wahr, wenn noch keine Kinder im gemeinsamen Haushalt leben.
Tipp: Bewege dich einmal auf allen vieren durch die Wohnung. Dadurch siehst du deine Umgebung aus der Perspektive des Kindes und entdeckst vielleicht hängende Kabel von Elektrogeräten, ungesicherte Steckdosen oder Einrichtungsgegenstände, die zum Klettern regelrecht einladen. Was du bei der Anschaffung von Kinderspielzeug und Spielgeräten beachten sollst, erfährst du hier.
Neben deiner eigenen Wahrnehmung ist es wichtig, die Wahrnehmung deines Kindes zu fördern. Altersgerecht und spielerisch kannst du bereits bei ganz kleinen Kindern ein gewisses Gefühl für Gefahren erschaffen. Auch wenn sie ein Nein oder eine Erklärung noch nicht verstehen, merken sie dennoch, dass sie deine Stimmlage oder dein Gesichtsausdruck verändert. Und das wiederum mahnt sie zur Vorsicht. Je älter dein Kind ist, desto eher kannst du Element der Sicherheitserziehung einbringen. Alles, was du darüber wissen musst, gibt es hier nachzulesen. Damit du gut vorbereitet bist, wenn es trotz aller Sicherheitsvorkehrungen zu einem Haushaltsunfall kommt, frischen wir in diesem Artikel deine Kenntnisse in Erster Hilfe auf.
Allgemeine Sicherheit im Haushalt
Ob du nun mit Kindern, allein, in der Großfamilie oder mit deinem Partner/deiner Partnerin lebst. Ein paar Grundregeln solltest du im Sinne der allgemeinen Sicherheit immer beachten. Hier unsere kleine Checkliste, die du gerne auch noch einmal bewusst durchgehen kannst, wenn ihr Nachwuchs erwartet:
- Sind in jedem Raum Rauchmelder installiert?
- Sind Steckdosen und Stromquellen entsprechend gesichert? Sind abstehende Kabel isoliert, abgeklemmt bzw. hinter einer Abdeckung geschützt?
- Sind Sturz- und Stolperfallen entschärft?
- Handelt es sich bei Glas im Wohnraum (z. B. in einer Türe oder als Tischplatte) um bruchsicheres Glas?
- Werden Chemikalien, Giftstoffe, Schädlingsbekämpfungsmittel und Spezialreiniger immer separat aufbewahrt? Auch Lacke und Farben?
- Gibt es einen Feuerlöscher?
- Sind Balkone, Geländer und Brüstungen ordnungsgemäß abgesichert?
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